FP05 - Erschossen wie Robert Blum
11.11.2023 93 min
Zusammenfassung & Show Notes
Die Nationalversammlung ist noch auf der Suche nach einem beheizten Winterquartier und steht noch immer unter dem Eindruck der Ermordung von zwei Abgeordneten. Daher verabschiedete sie in letzter Zeit auch ein Gesetz, dass die Beleidigung des Parlaments unter Strafe stellt und eine Bannmeile um die Paulskirche errichtet. Die revolutionäre Linke sieht daher zunehmend die Reaktion am Werke. Ein Attribut, dass sich manche Abgeordnete auf den rechten Bänken nun zu eigen machen.
Während auf den Frankfurter Straßen wieder Ruhe eingekehrt ist, bricht am 6. Oktober in Wien ein neuerlicher Aufstand los. Ein Hilfskorps sollte ausrücken, um den Kroaten bei der Bekämpfung der ungarischen Revolution zu helfen. Der Unmut der Bevölkerung trifft daher zuerst den österreichischen Kriegsminister de Latour. Er wird zum Opfer eines Lynchmobs. Das mag die Mehrheit der Nationalversammlung davon abhalten, sich mit den Aufständischen in Wien zu solidarisieren. Die Linken vom Donnersberg und Deutschen Hof senden daher eine Deputation nach Wien, um ihre Solidaritätsadresse zu übergeben. Darunter auch der bekannte Abgeordnete Robert Blum. Dieser greift wie seine Kollegen zu den Waffen und schließt sich dem Aufstand an.
Zur gleichen Zeit diskutiert die Frankfurter Nationalversammlung die ersten Abschnitte der künftigen deutschen Verfassung. Die drängende Frage dabei ist die Beziegung zu Österreich und seinen unterschiedlichen Nationalitäten. Die vorgeschlagene Fassung der ersten Paragraphen über "das Reich" ist nach meinung vieler dazu geeignet, Österreich aus Deutschland "auszuscheiden".
Der Kaiser und seine Regierung haben die Residenz derweil nach Olmütz verlegt und vertrauen darauf, das Feldmarschall Windisch-Graetz in Wien wieder für Ordnung sorgt. Windisch-Graetz hatte bereits den Aufstand in Prag niedergeschlagen und zieht nun gegen die Ungarn. Über Wien verhängt er Belagerungszustand und Standrecht. Unter diesem Regime werden nicht nur Anführer des Aufstands wie Messenhauer hingerichtet, sondern am 9. November auch Robert Blum. Seine Immunität als Abgeordneter ignoriert Windisch-Graetz geflissentlich. Dabei unterstützt ih der neue Regierungschef Felix zu Schwarzenberg. Dieser hatte sich in Italien beim Feldzug des Generals Radetzky einen Namen gemacht und will nun den absolutistischen österreichischen Gesamtstaat wiederherstellen. Dazu erwirkt er auch einen Wechsel auf dem Thron: der gütige Ferdinand I. wird abgelöst vom jugendlichen Kaiser Franz Joseph I.
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Transkript
Ja, ich sehe, du hast dich warm angezogen, Solveig.
Das ist hier so kalt, ich sag's dir.
Ich hab einen Pulli an, ich hab einen Laser aus Solle an und ich hab noch ein Tuch an.
Ja, in so einer Kirche wird es halt schon mal recht frisch.
Vor allem, wenn die Heizung geklärt ist.
Ja, eben, genau.
Also dringend, das ist eigentlich die Hauptfrage, die jetzt heute endlich mal zu klären ist.
Wo wird die Paulskirche eigentlich tagen, wenn es kalt wird?
Hallo Solveig.
Es ist schön dich zu sehen, auch wenn es diesmal tatsächlich über eine Ferneleitung funktioniert.
Man hört es leider auch so ein bisschen vielleicht zwischendurch mal.
Ja, aber es war zu erwarten, also für Flurfunk Geschichte setzt sich Solveig jedes Mal in einen Zug und kommt nach Berlin, um ihre Lieblingsthemen wie die Nibelungen mir vis-à-vis vorzutragen.
Aber für die Paulskirche setzt sie natürlich keinen Fuß vor die Tür.
Und das, obwohl die da kurz vorm Erfrieren sind.
Ich habe letztes Mal nämlich die Einleitung ganz unterschlagen.
Wir haben ja in der letzten Folge über die verschiedenen Angebote gesprochen, die davor lagen zum Heizungsproblem.
Und der Vortragende, der da ist, Herr K.
Möhring, das war mir gar nicht aufgefallen, habe ich jetzt erst gesehen, hat diese Einleitung zum Heizungsthematik, hat er gesagt, oder damit gedroht, dass man Grönlandfahrern gleich etwas im Eise der Grundrechte stecken geblieben sei.
Das erwähne ich deshalb, weil es dazu eine ganz wunderbare Karikatur gibt, die werde ich dann auf unserer Website mal in den Show Notes dort mit reinnehmen.
Und zwar sieht man da, wie also durchaus die prominenten Abgeordnete tatsächlich so im Gletscher stecken geblieben sind.
Die Gletscher haben dann zum Teil, kannst du mal so ein bisschen hier für's Vordag in die Kamera halten, die Gletscher haben also ein bisschen die Form von Rednertribünen und den Bänken in der Paulskirche.
Und das ist eben das, was denen jetzt langsam mal droht.
Also mittlerweile ist es ja doch ein bisschen frischer geworden und in so einer Kirche kann man ja doch noch mal ein paar Grad abziehen.
Also da können wir nicht mehr bleiben.
Und so eine Heizung einzubauen dauert ja auch eine Weile.
Und vor allem, sie sollte den Fußboden am besten erwärmen, damit die Wärme nach oben steigt.
Also alle müssen raus.
Und das ist dann eine Frage, die dort debattiert wird.
Und das auch mit einem gewissen Pato.
Es gab einen Ausschuss, der dann noch mal sich umgeschaut hat, wo jetzt ein geeigneter Ausweichsitz für die Nationalversammlung sein könnte.
Wo man dann zunächst auf den Saal des Hotels Weidenbusch gekommen ist.
Und denn da befand der Ausschuss nach genauer Vermessung des Saales, dass dort nach Abzug des Raumes für den Präsidentenstuhl und das Büro die Tische für die Stenografen und Sekretäre 486 Abgeordnete unterkommen können.
Allerdings werde der Raum für die Zuhörerinnen und Zuhörer äußerst beschränkt sein.
Denn der Saal hat, wie sie wissen, nur zwei Galerien.
Und auf jeder derselben können nur 50, 60, höchsten 70 Personen Platz finden.
Das ist natürlich doof.
Und deswegen kommt dann noch ein zweiter Saal in die Diskussion mit hinein.
Und zwar die deutsch reformierte Kirche.
Die wird vorgeschlagen von dem Abgeordneten Jakob Weneday vom Deutschen Hof.
Denn der findet es also im Hotel.
Wir können doch nicht in irgendeinem Wirtshaushaus-Saal im Hotel tagen.
Ich weiß nicht, wo das Problem ist.
Das machen sie doch jeden Abend eigentlich in ihren Fraktionen.
Aber für das Parlament als solches ist das offenbar ungeeignet.
Und Herr Weneday trägt da nämlich vor, meine Herren, ich weiß nicht, ob sie das so tief fühlen, wie die Sache liegt, dass wir eigentlich nicht in das Wirtshaus hineingehören.
Und wenn auch die Heizung ein paar tausend Gulden mehr kostet, so kann dies hier nicht in Anschlag kommen.
Also das Problem ist nämlich, das Hotel Weidenbusch hat eine Heizung.
Da könnte man also morgen sofort hin und dann da tagen.
Und die deutsch reformierte Kirche hat natürlich keine Heizung.
Das heißt, man müsste jetzt noch mal ein paar tausend Gulden auf den Tisch legen, um überhaupt den Ausweichsitz erstmal benutzbar zu machen.
Aber da passen halt auch mehr Zuhörerinnen hinein.
Und interessant ist dann, dass noch der Abgeordnete Maximilian Grevelle aufsteht und Herrn Veneday widerspricht und sagt, dem Reinen ist alles rein und Saal ist Saal.
Ich denke, wir würdigen den Saal, nicht der Saal uns.
Also wir würdigen den Saal, nicht der Saal uns.
Ja, aber er dringt damit nicht durch.
Also es muss dann die deutsch reformierte Kirche sein und ja, ist eine Heizung eingebaut werden.
Und ich werde noch eine weitere Karikatur verlinken, die ich auch grandios fand, nämlich der Abgeordnete, und vor allem aber mit sekretarischen Dingen, organisatorischen Sachen beauftragte, Juho.
Ja, der hat eben auch sehr pathetische Reden über die Heizung gehalten und das Problem, das uns jetzt bevorsteht.
Und da gibt es eine wunderbare Karikatur, wie Herr Juho also nach seiner Rede nach Hause kommt, von seiner Frau umarmt wird, die Kinder empfangen ihn.
Und die Karikatur ist unterschrieben mit häusliche Szene nach der ersten glanzvollen Rede eines Volksvertreters über die Heizung des Nationaltheaters.
Vielleicht kannst du es halbwegs erkennen.
Herr Juho wird umarmt von seiner Ehefrau nach der staatstragenden Rede, die er über die Heizung gehalten hat.
Und jetzt, in dem Moment, wo wir reden, ist die Paulskirche tatsächlich schon umgezogen und sitzt also nicht mehr in der Paulskirche selbst, sondern mittlerweile in der deutsch-reformierten Kirche und wird da auch anderthalb Monate bleiben müssen, bis dann endlich die Paulskirche wieder voll ausgestattet ist.
Hygiener wieder zurück.
Ja, die haben halt jetzt in der anderen Kirche eine Heizung eingebaut, damit sie dann da einen Monat bleiben können, während in der Paulskirche dann die Heißwasserheizung eingebaut wird.
Fußbodenheizung, schick schick.
Und dann geht man wieder zurück.
Aber das heißt auch, wenn wir im Dezember über die Grundrechte sprechen, dass die tatsächlich nicht in der Paulskirche beschlossen wurden, sondern eben in der reformierten Kirche, in dem Ausweichsitz.
Und hast du eine Ahnung, warum Herr Wendetay vom Deutschen Hof so ein Problem mit dem Hotel Weidenbusch hatte?
Obwohl die doch im Deutschen Hof rauchen und essen und tun, was sie alles wollen.
Weil da die Bösen sitzen?
Weil da die Bösen sitzen, da ist da bis jetzt keine Partei eingezogen.
Aber das, was ich nämlich da gesagt habe, dass das für das Parlament Platz ist und für den Präsidenten und die Stenografen, aber eben nur für höchsten 70 Zuschauer, findet die Linke halt nicht so gut.
Weil das sind ja meistens die, die von der Galerie ordentlich Stimmung machen in der Paulskirche und ja, doch meistens eher links gesonnen sind.
Und die Minderheit im Parlament, da immer sehr viel Unterstützung beim Publikum auf den Galerien findet.
Und das würde jetzt keinen Platz mehr haben, im Hotel Weitenbusch.
Also der Kirche offenbar passen ein paar mehr rein.
Das mag mit ein Grund gewesen sein.
Ja, und dann hatten wir dieses Drama letztes Mal über zwei Abgeordnete, die ihr Leben gelassen haben bei den Aufständen.
Der von uns allen so geliebte West-Lichnowski.
Und das wird natürlich nachträglich dann auch nochmal ein Thema.
Und während ja im Parlament letztes Mal fand die Rede war da eher enttäuschend, gibt es da natürlich jetzt noch mal einige, die sich zu Wort melden.
Zum Beispiel der linksliberale Abgeordnete Gustav Rümelin schreibt in einem Artikel über diese Vorfälle das folgende.
Alle Begriffe von Menschlichkeit übersteigend ist der scheußliche Meuchelmord von Lichnowski und Auauswald.
Es ist eine Tat, der die französische Revolution kaum etwas gleich Schauderhaftes entgegenstellen kann.
Und wenn heute ein Fremder sagte, der deutsche Pöbel sei der bestialischste unter allen zivilisierten Nationen, so hat man im Angesicht einer solchen Tatsache kaum den Mut zu widersprechen.
Es hat auf der Welt noch nicht wahnsinnigeres und schändlicheres gegeben als diesen Aufstand.
Er war offenbar gegen die Nationalversammlung selbst gerichtet.
Und ohne das Militär wäre die Paulskirche gestern der Schauplatz der größten Schändlichkeiten gebraucht.
Also das sind mal klare Worte.
Auch über die Konsequenzen, dass da das Militär eben das Parlament schützen musste vor dem Mob.
Und ehrlich gesagt, ich weiß nicht genau, wo sie den Lichnowsky nachher gelassen haben.
Es gibt auf jeden Fall einen Gedenkstein in Frankfurt.
Es scheint aber nicht so zu sein, dass sie ihn da bestattet haben, sondern wahrscheinlich in seine Heimat nach Schlesien wieder überführt haben.
Auf jeden Fall gibt es aber am Sarg Worte der Trauer, eine Trauerrede, gesprochen neben den Sergen des Fürsten Lichnowsky und des Generals von Auerswald.
Und zwar ein anderer Abgeordneter, Alexander von Balli, auch aus Schlesien.
Und der Abgeordnete des Café Milani hält diese Rede.
Und die würde ich dir nicht komplett, aber den Anfang auch nochmal gerne vortragen, in Erinnerung an unseren Fürsten.
Ich trete zu den Leichen meiner Kollegen, meiner gemordeten Landsleute, um, bevor diese die Mauern der gastlichen Stadt Frankfurt verlassen, für sie den letzten Dank abzustatten.
Diesen Dank will ich in der ermordeten, also in echt deutscher Weise aussprechen, ohne der Worte viele, mit des Mannes Händedruck durchglüht von dem Hauche der Liebe.
Ich danke allen, allen diesen Dank und den Mördern Vergebung.
Ja, den Mördern Vergebung, denn sie waren nur die blinden Werkzeuge der ruchlosen Bande, welche Europa durchhetzt, um alles Erprobte, Edle und Hohe zu zerstören.
Ja, ja, den Mördern Vergebung, denn das war das Sterbegebet.
Ich vergebe allen meinen Feinden, auch meinen Mördern.
Möge Gott mir meine Sünden vergeben, meines in der frischen Blüte der Jahre, in der Fülle des glücksermordeten Freundes und Landsmanns.
Er hatte ein Herz vor Liebe, glühender Liebe, und das wussten die Seinigen am besten.
Sie haben ihren besten Freund verloren.
Jawohl, es geht noch schöner weiter, aber ich, ja, das reicht vielleicht als Wort, denn wir müssen auch hier noch mal zurück ins Parlament, denn das Parlament erreiche ja sowieso regelmäßig Eingaben aus dem ganzen Lande, also sogenannte Adressen.
Und eine Adresse wird am 13.
Oktober verlesen, und zwar stammt die aus Rathibor.
Und Rathibor ist eben der Bezirk, den Fürstlich Nofsky in der Paulskirche als Abgeordneter vertreten hat.
Und die Wahlmänner aus Rathibor lassen Folgen des Parlaments mitteilen.
Hohe Nationalversammlung.
Von hiesigem Wahlbezirk als Deputierter zur deutschen Nationalversammlung entsendet, hatte Fürstlich Nofsky dort bald eine hervorragende Stellung durch ausgezeichnete Geistesgaben und Tätigkeit eingenommen.
Und bei glühender Vaterlandsliebe durch männliche Unerschrockenheit zur Behauptung gewusst.
Gegenüber den jetzt offenliegenden Tendenzen der äußersten Linken hat er ihr als rüstiger Kämpfer die offene Stirne geboten und oft siegend seine entgegengesetzte Überzeugung für das Gesamtwohl des Vaterlandes durchgeführt.
Ein von Vertrauten diktiertes Anerkennnis seines Wirkens lag hier zur Absendung bereit.
Von der Ehre Deutschlands, von der moralischen Macht und der Tatkraft einer hohen Versammlung durften wir unseren Deputierten zurückfordern, unbeschädigt an Leib und Leben.
Wegen seines Wirkens in jenem geheiligten Tempel, wo Deutschlands Einheit und Wohl beraten wird, aber nur seine Leiche erhalten wird zurück.
Gemordet ist unser Deputierter, weil er kein Feigling in Wort und Gesinnung war.
Gemordet der unverletzliche Volksvertreter im freien deutschen Frankfurt, Meuchlings, matervoll, von deutschen Händen auf eine Art, die den deutschen Namen mit Schmach bedeckt und den rohen Indianer über den Deutschen stellt.
Ich entschuldige mich hiermit bei allen Indianern.
Für diesen Rassismus.
Vergebens suchen wir in der deutschen Sprache nach treffenden Worten für die begangene Schandtat.
Wer sie vollführte, vermag der verstümmelte Leichnam unseres gemordeten Deputierten freilich nicht zu sagen.
Aber die intellektuellen Urheber der Tat sind unschwer zu erkennen.
Sie klagen wir an vor ganz Deutschland als die eigentlichen Mörder dessen, den sie als einen gefährlichen politischen Gegner fürchteten.
Sie, die auf der Pfingstweide bei Frankfurt Massen der niederen Volksschichten aufstachelten, die Majorität der Nationalversammlung für Hochverräter zu erklären und den Fanatismus zur wütenden Tat trieben.
Sie, die für das freie und gerechte Wort über Hacker sich rechen wollten, weil sie fühlten, von jenem Urteil selbst getroffen zu sein.
Ja, auch hier es geht noch ein bisschen weiter, aber das gibt, glaube ich, einen Eindruck.
Von der Stimmungslage in der Paulskirche, also die Stimmung ist doch ein bisschen gedrückt insgesamt und deutlich angespannter.
Das werden wir nachher noch bei anderen Reden merken und inzwischen rufen.
Und den Ordnungsrufen des Präsidenten.
Und ja, vor allem aber geht die Debatte jetzt auch darum, wie die Paulskirche jetzt auf diesen Aufstand in Frankfurt und alles, ja den Mord an Lichnowski und Aberswald jetzt eben reagiert.
Und tatsächlich wird ein Gesetz zum Schutz der Paulskirche verabschiedet, das also die Beleidigung der Versammlung unter Strafe stellt.
Und auch eine Bannmeile um die Kirche errichtet, wo man also sich nicht mehr demonstrierend aufhalten darf.
So etwas, was wir heute auch kennen.
Das Parlament, so einen Schutzbereich kennt, und der war, glaube ich, in Frankfurt da recht großzügig nachher bemessen.
Und es ist dann sehr bald auch von der Reaktion die Rede.
Auch etwas, was wir heute immer finden, wenn man so in die verschiedenen Zeitabschnitte dieser Revolution oder von Darstellungen dann dieser Revolution schaut, dann spricht man ja eigentlich oft davon, dass jetzt die Reaktion wieder die Oberhand gewinnt.
Und das ist tatsächlich auch etwas, was die Zeitgenossen schon so beschreiben.
Und darauf geht ein Abgeordneter des Casinos ein, aus Mannheim, nämlich Friedrich Daniel Wassermann am 16.10.
und zwar nimmt er der Bezug auf die Vorwürfe der Linke, nicht nur, dass es reaktionär sei, was jetzt geschieht in Frankfurt und auch durch die Paulskirche, sondern eigentlich eine Tyrannei aufgerichtet würde.
Und in seiner Rede sagt er also, darauf Bezug nehmend, meine Herren, wir lassen uns nicht irre machen durch das Wort Reaktion.
Wenn die Aktion darin besteht, dass man die Freiheit der Meinung durch Gewalttaten einschüchtern und vernichten will, wenn die Aktion, sage ich, darin besteht, dass man zu demselben alten Mittel der alten Tyrannei zurückgreift und die Minderheit als den Willen des Volkes proklamiert, dann ist die Reaktion gegen diese Aktion das größte Verdienst.
Und wenn ich in diesem Sinne den Namen Reaktionär verdienen sollte, werde ich ihn mir zur Ehre rechnen.
Und nun, nachdem diese Erscheinungen von niemandem geleugnet werden können, nachdem es so weit gekommen ist, dass Justizbeamte an ihre Regierungen berichten mussten, sie könnten dem Gesetze keine Achtung mehr verschaffen.
Das Verbrechen sei frei und die Freiheit werde von der Masse so verstanden, dass man tun könne, was man wolle, auch das Entsetzlichste, wie der Mörder in Wien vielleicht auch geglaubt hat.
Er habe der Freiheit gedient.
Als er in den Saal der Studenten trat, mit der blutigen Eisenstange und zweimal sagte, habe ich nicht recht getan?
Meine Herren, ich frage, ist das die Freiheit?
Ist das ein Symptom eines gesunden Zustandes, das unter den jungen Leuten kein einziger es wagte, mit Entrüstung nein zu sagen?
Meine Herren, wenn wir die Freiheit so meinen, dass das Verbrechen frei sei, dann freilich gehen, wie der Herr Vogt sagt, die Wellen hoch, dann freilich ist es Zeit, die Segel einzuziehen, dann allerdings bleibt nichts mehr übrig, als die Flinten zu laden und die Schwerte zu schärfen, um die Freiheit zu schützen vor dem Untergange in Tyrannay mit neuem Namen.
Lebhaftes Bravo rechts und im Zentrum.
Ja, und er spricht jetzt nicht mehr von Herrn Lichnowski, sondern von dem Mörder in Wien, der da in den Saal kommt und dieses Publikum fragt, habe ich nicht recht getan.
Und vielleicht hast du das geguckt, was ich dir geschickt habe?
Dieses Video von den österreichischen kabarettistischen Sälen.
Das hab ich vergessen, das tut mir leid.
Oh nein.
Da geb ich dir einmal was zur Vorbereitung.
Nur eine kleine Sache.
Denn das ist natürlich eigentlich unser Hauptthema heute.
Was ist da los in Österreich?
Genau, das war ein Deserviche heute.
Ach, das hast du dir vorbereitet.
Also vielleicht darf man kurz erwähnen, dass es gab einen Aufstand in der Freien Stadt Krakau.
Da spielen die Polen verrückt.
Das haben sie schon ein paar Jahre vor schon mal versucht.
Seitdem gehört jetzt die Freie Stadt Krakau komplett zu Österreich.
Und ein erneuerter Aufstand im April 48 wurde dann auch sehr schnell niedergeschlagen.
Und dann hatten wir schon im Mai einen Aufstand in Wien.
Das mal abgesehen von der eigentlichen Märzrevolution natürlich.
Im Mai geht es dann wieder los, weil der Kaiser oder die kaiserliche Regierung versucht dort eine Verfassung zu oktruieren und dagegen gibt es dann ein Aufbegehren.
Der Kaiser verlässt dann lieber Wien und lebt erst mal eine Weile in Innsbruck.
Und dann aber auch ein wesentliches Ereignis, über das wir jetzt einfach so hinweggehen, das ist der Aufstand in Prag.
Da gehen wir jetzt genauso drüber weg wie die Paulskirche, weil die den ja behümmen, das ist ja deutsches Land.
Das ist schon richtig, wenn wir die da fertig machen.
Auf jeden Fall kümmert sich da ein gewisser Alfred Fürst von Windisch-Gretz um dieses Problem.
Den namen kenn ich.
Den kenn ich.
Da besteht er auch öfter selber mal drauf.
Da gibt es auch so Quellen, wo er dann die Leute mal erinnert, sie kennen doch meinen Namen, oder?
Dann wissen sie doch, was sie erwartet.
So ähnlich wie der Herr Wrangel letztes Mal dem dänischen Admiral gegenüber.
Ich hab noch mal gesagt, dass sie haben doch sicher schon von mir gehört.
Dann wissen sie doch, was ihnen jetzt blüht.
So ist der Windisch Gräz eben hier auch drauf.
Und der sorgt dafür, dass da in Prag wieder Ruhe ist, dass seine Frau dabei stirbt, von einer Kugel getroffen.
Das gehört ihnen erstmal weniger.
Hauptsache, er kriegt das erstmal zu Ende.
Sein Sohn wird auch noch verwundet.
Also er bringt da auch persönlichen Einsatz mit für die Habsburger Monarchie, um deren Rechte da durchzusetzen.
Ja, und dann gibt es noch eine andere prominente Figur, die nachher wichtig wird.
Ein anderer Fürst, nämlich Felix Fürst von oder zu Schwarzenberg, ich glaube zu Schwarzenberg heißt es dann offiziell.
Der ist nicht in Prag unterwegs, sondern in einem anderen Teil Österreichs, der auch gerne frei wäre.
Ungarn, ich denke Ungarn.
Ich vergess immer die armen Ungarn.
Die Ungarn kommen später nochmal.
Die Ungarn sind natürlich die ganze Zeit irgendwie so aufrührerisch.
Es gibt noch einen Teil.
Noch einen Teil?
Die Serben?
Da, wo nachher die Sisi die ganze schweigende Menge ertragen muss.
Bis sie dann als gute Mutter mit entfällt.
Ach, wie ledig.
Italien.
Da ist Fürst von Schwarzenberg unterwegs.
Allerdings ist er nicht die entscheidende Person, die da in Italien das Ganze zusammenhält, sondern jemand anderes.
Der berühmteste österreichische Feldherr aller Zeiten, dem Johann Strauß Vater dann einen Marsch widmet.
Ja, das ist der schon 82-jährige General Radezki.
Und der erbittet quasi vom Kaiser, jetzt endlich mal richtig vorgehen zu dürfen und schickt halt den Herrn Schwarzenberg dann nach Innsbruck zur kaiserlichen Regierung.
Der kommt dann wieder und sagt, ja, ist okay, du darfst jetzt mal dreinschlagen.
Und ja, das wird dann auch relativ schnell erledigt.
Also im Juli fing das da an, problematisch zu werden, aber schon am 6.8.
reitet Herr Radezki durch Mailand und am 12.8.
traut sich dann auch der Kaiser wieder zurück nach Wien.
Also da ist überall erst mal wieder Ruhe eingekehrt und das veranlasst auch den Schriftsteller Franz Grillparzer, ein Gedicht zu verfassen, das ich dir jetzt nicht ganz vortragen möchte, aber das eben Bezug nimmt auf Radezki und seinen Sieg in Italien und Grillparzer schreibt, Glück auf, mein Feldherr, führe den Streich.
Nicht bloß um des Ruhmes schimmer, in deinem Lager ist Österreich, wir anderen sind einzelne Trümmer.
In deinem Lager ist Österreich soll weg, wenn du das möchtest.
Ja, und eigentlich ist Wien, ich finde, wir konzentrieren uns immer sehr natürlich auf Berlin und Frankfurter Main und dann Hecker und Struwe und die Aufstände in Baden.
Aber wenn man eigentlich von einer deutschen Revolution sprechen kann, dann findet die am erfolgreichsten in Wien statt.
Denn es ist da jetzt zwar wieder relativ Ruhe und der Kaiser ist zurück.
Allerdings musste der auch überredet werden.
Also der Ferdinand hat jedes Mal einen so nervösen Zusammenbruch bekommen.
Wenn ihm jemand gefragt hat, können wir jetzt nicht mal zurück nach Wien fahren?
Das ist mir ein auf keinen Fall, ich habe Angst.
Das könnte auch an seiner Konstitution gelegen haben.
Ja, womöglich.
Aber eben auch, weil es da eine liberale Regierung gibt.
Also eine Regierung, die von der Revolution getragen wird.
Ein Reichstag, der jetzt auch daran arbeitet, Österreich eine konstitutionelle Grundlage zu verschaffen.
Und ja, das scheint eigentlich alles sehr Erfolg versprechen zu sein.
Das wird dann nur zunehmend in Konflikt mit den Überlegungen in der Paulskirche kommen.
Und ja, das eigentliche Problem ist dann im August in Wien, dass man die Löhne etlicher Menschen senkt und die Stimmung unter den Menschen wieder schlechter wird.
Und eben diese Ungarn, die irgendwie zu stark sind, um sie einfach mal eben so unter Kontrolle zu bekommen.
Und ja, es gibt aber etwas Praktisches eigentlich für die österreichische Regierung damals.
Etwas, was uns heute vor allem so vorkommt, dass das problematisch ist, nämlich, dass Österreich so ein Vielvölkerstaat ist.
Wir sprachen jetzt schon von den Böhmen, also den Tschechen.
Die Slowaken sind ja auch noch dabei.
Die Ungarn hast du genannt.
Von den Italienern haben wir gerade gehört, die Radetzky wieder zur Raison gebracht hat.
Und dann gibt es ja noch weiter südlich nochmal slawische Völker, die auch im österreichischen Einflussbereich sind, vor allem die Kroaten.
Und die Kroaten gehören aber offiziell größtenteils auch zum Königreich Ungarn.
Und das finden die auch nicht so toll.
Und das ist doch jetzt eigentlich super praktisch für die österreichische Regierung.
Wir haben jetzt hier verschiedene Völker, die alle gerne frei sein möchten.
Und wenn wir jetzt diese Ungarn sind jetzt irgendwie das stärkste, problematischste, die müssen wir irgendwie niederringen.
Und wer mag die Ungarn denn noch nicht?
Die Kroaten?
Wunderbar.
Also nehmen wir doch die Kroaten und zur Hilfe, um gegen die Ungarn vorzugehen.
Und wir sind quasi raus.
Ihren Staat.
Die hätten jetzt kein Problem damit, quasi in der österreichischen Gesamtmonarchie zu bleiben, aber eben dann mit ihrem eigenen Königreich und nicht mehr als Teil einfach der ungarischen Krone.
Die sind halt noch ein Level drunter.
Die träumen vielleicht noch nicht von dem richtigen eigenen Staat in dem Sinne.
Aber es ist immer so eine Auflevelung, jetzt noch nicht von Österreich frei zu werden, aber wenigstens von den Ungarn.
Und deswegen wird Josef Freyer von Jelačić zum Befehlshaber für Ungarn erklärt.
Und der macht sich also auf den Weg Richtung Ungarn.
Man merkt dann aber schon, wir sind irgendwie nicht genug Leute, nicht stark genug.
Und wir brauchen unbedingt doch auch ein paar richtige Österreicher, also so deutsch Österreicher.
Und dann verlangt er eben Hilfstruppen aus Wien.
Und der Kriegsminister Latour sagt dann eben auch am 6.
Oktober, ja, die kannst du haben.
Das ist alles, was du brauchst von mir.
Der Kriegsminister hatte natürlich sowieso schon so einen schlechten Stand bei den Leuten.
Und jetzt passiert eben das, ja, noch mal, was man in Frankfurt schon so erlebt hat, dass wütende Menschen ein Ziel suchen, an dem sie ihre Wut auslassen können.
Und Kriegsminister der Latour wird dann gelüncht.
Also man stürmt das Kriegsministerium, holt den alten Mann raus, ich weiß nicht wie alt er ist, ich glaube so um 70, das hab ich jetzt nicht mehr nachgeguckt, raus aus dem Kriegsministerium, lüncht ihn auf der Straße, hängt ihn erstmal an so eiserne Fenstergitter auf, schlägt auf ihn ein, dann fällt er da runter, weil seine Jacke reißt.
Und als er dann immer noch atmet, dann wird er eben an der nächsten Laterne aufgehangen.
Also das ist der Oktoberaufstand in Wien.
Der also sein erstes Todesopfer findet, Kriegsminister de la Tour lässt sein Leben.
Und ja, man kann dann wahlweise anschließend bei endlichen Vorgängen von Latourisieren sprechen.
Oder von Laternisieren.
Wäre dann für ein bisschen allgemein verständlicher vielleicht.
Ja, also wenn nicht jetzt wann, dann sollte der Kaiser Wien wieder verlassen.
Der Kaiser macht sich auf den Weg nach Olmitz.
Das ist unter der Kontrolle von Windisch-Gräz und da ist er sicher.
Dafür kommt aber ein Schriftsteller, Berthold Auerbach, jetzt nach Wien.
Und der beschreibt, wie die Barrikaden da so aussahen.
Oder wie er in die Stadt hineinkommt.
Als wir in die eigentliche Stadt kamen, ging es von Barrikade über Barrikade.
Sie schienen gut gebaut, viele mit Dünger gekittet.
Die schönen Würfel des Pflasters türmten sich leicht aufeinander.
Und weithin, vor jeder Barrikade, war das Pflaster aufgerissen und die Steinwürfel hin und her gestreut, um geschlossene Kolonnen am Anmarsch zu hindern.
Arbeiter hielten Wache bei den Barrikaden, an den offen gelassenen Zugängen auf der Seite stand ein Teller auf den Steinen, worauf die vorübergehenden kleine Gaben legten.
Neue Opferstöcke an neuen Altären.
Ja, finde ich mal eine schöne Beschreibung.
Wir haben das in Berlin auch ein bisschen gesehen, als sie da am 18.
März eine Barrikade nachgebaut haben.
Da haben wir doch so einen Spaziergang gemacht mal.
Also es war vielleicht auch insofern realistisch, dass diese Barrikaden tatsächlich so Durchlässe hatten links und rechts, damit dann doch die einzelnen Fußgänger noch passieren können, aber dass dann so eine Kolonne von Soldaten da eben am Vormarsch gehindert wird, um dass du dann ja noch eine kleine Spende dalassen kannst für die, die diese Barrikade halten.
Ja und angesichts der ganzen Vorkommnisse und jetzt auch der Bedrohung eben der Aufständischen in Wien durch das Militär schlägt die Linke in der Paulskirche am 12.
Oktober vor, eine Solidaritätsadresse an die Wiener demokratische Bewegung zu senden.
Der Text lautete wie folgt.
In Erwägung, dass die deutsche Stadt Wien sich durch ihren letzten Barrikadenkampf um die Deutsche und um die Freiheit eines hochherzigen Brudervolks unsterbliches Verdienst erworben hat, erklärt die Deutsche Nationalversammlung, der konstituierende Reichstag und die heldenmütige demokratische Bevölkerung Wiens haben sich um das Vaterland wohlverdient gemacht.
Tolle Erklärung, oder?
So was für ein blöder Text.
Ja, vielen Dank auch.
Habt ihr schön gemacht.
Das ist dann quasi alles, was hier als Solidaritätsadresse hingehen soll.
Und das ist scheinbar auch der Mehrheit in der Paulskirche ein bisschen zu blöd.
Das wird dann hier vertagt, beziehungsweise kommt nicht zustande.
Und die Linke, die findet natürlich, es ist jetzt dringend.
Also wir können nicht warten, bis in der Paulskirche in irgendeinem Ausschuss über so einen blöden Antrag hier verhandelt haben.
Wir fahren damit direkt nach Wien.
Also wir schicken eine Deputation nach Wien, die diese Solidaritätsadresse dann halt im Namen der beiden linken Fraktionen überbringen soll.
Und Teil dieser Delegation oder Deputation ist der Abgeordnete Moritz Hartmann.
Der schreibt dann darüber, wie es losging.
Die unglückliche Veranlassung zur Wiener Deputation der Frankfurter Linken war leider ich.
Als die Nachricht vom Ausbruch der Wiener Revolution des 6.
Oktober in Frankfurt ankam, beschloss ich, nach Wien zu gehen.
Offenherzig gestanden, hoffte ich, seit der Wahl des Reichsverwesers vom Parlament nicht viel und seit der Annahme des Waffenstillstandes von Malmö und im 18.
September gar nichts mehr.
Der Drang, etwas für die Sache zu tun, wie der Wunsch, eine tatkräftige und schöne Bewegung zu sein, war nur natürlich.
Man strebte die Wahrheit über die Wiener Ereignisse so wenig als möglich aufkommen zu lassen.
Herr von Schmerling gab ausweichende Antworten, aber sein leichenbitter Gesicht, wie die tiefe Niedergeschlagenheit des Herrn von Samaruga, verrieten, dass die populäre Sache gesiegt haben müsse.
Ich teilte meinen Clubkollegen des Donnersbergs meinen Entschluss mit.
Sie billigten ihn, ersuchten mich aber einen Tag zu warten, vielleicht, dass man mir Aufträge zu geben hätte.
Man versammelte sich zu diesem Zweck und beschloss meiner Reise, den Charakter einer Abordnung des Donnersbergs beizulegen und im Laufe der Diskussion diese Abordnung größere Ausdehnung zu geben, indem man noch einen Deputierten wählte.
Die Wahl fiel auf Julius Fröbel.
Wir teilten unseren Beschluss der älteren Fraktion der Linken, dem Club des Deutschen Hof, mit.
Dieser fand ihn gut und wünschte sich bei der Deputation zu beteiligen.
Robert Blum wurde einstimmig gewählt.
Der Abgeordnete Trampusch, der versicherte, dass er in Wien viele Bekannte hätte, wurde Robert Blum beigegeben.
Ich will gleich bemerken, dass der Abgeordnete Trampusch vom Augenblick unserer Ankunft in Wien für uns gar nicht mehr existierte.
Wir lernten ihn, der in der Linken eine vollkommen unbekannte Größe war, erst während der Reise kennen und war nicht wenig erstaunt, in ihm einen vollkommenen österreichischen Beamten, ja bis zu einem gewissen Grade einen ultramontanen, jedenfalls einen Reaktionär zu entdecken.
Weiß der Himmel, welche Naivität ihn zum Mitglied der Linken gemacht hatte.
Er scheint es während der Reise ebenso gut eingesehen zu haben, wie wenig er zu uns gehörte.
Und kurz nach unserer Ankunft war er, wie gesagt, unserem Gesichtskreis entschwunden und lebte nur mit Beamten und Anverwandten, die sämtlich antirevolutionär gesinnt waren.
Du wolltest wahrscheinlich nur die Reisekosten stattbekommen, dass er seine Familie besuchen kann.
Sie sind gar nicht mehr mit uns gespielt.
So, da taucht jetzt dieser große Name auf, den wir diese Folge eigentlich widmen und warum wir sie auch am Datum des 9.11.
veröffentlichen.
Wir müssen gar nicht so tun, glaube ich.
Wir spoilern gar nichts.
Und der Abgeordnete Hartmann sprach ja schon von der unglücklichen Veranlassung sowie der Deputation der Linken, denn er kennt natürlich das Ergebnis, als er davon schreibt, dass Robert Blum nicht zurückkehren wird nach Frankfurt.
Robert Blum kommt ursprünglich aus Köln, hat dann aber vor allem in Leipzig gelebt und ist auch für Leipzig Abgeordneter eben im Deutschen Hof in der Paulskirche und war eigentlich immer ein sehr ausgleichendes Element in der Linken.
Und das ist sicher auch der Grund, dass seine Reden heute oder seine Briefe und seine Aussagen heute immer noch gut klingen in unseren Ohren und haben einerseits nicht allzu viel von diesem nationalen Pathos und auch vielleicht nicht ganz so viele rassistische Elemente, wie man das bei vielen anderen Personen dieses Jahres und durchaus demokratischen Abgeordneten dann ja finden kann.
Und das werden wir eben dann auch später wieder merken, dass gerade die Linke immer so nationalistische Töne anschlägt.
Und da war Robert Blum dann eben einer, der dann doch ein bisschen ausgleichender war in diesen Positionen.
Ja, aber ich möchte noch kurz einen anderen Teil vorlesen von diesem Bericht von Herrn Hartmann.
Da beschreibt er nämlich noch die Bahnfahrt, also den Dürk nach Wien.
Da gibt es eine Zwischenstation und zwar hält der Zug in Rathibor.
Und wenn dein Kurzzeitgedächtnis gut genug ist...
In Rathibor, da waren wir sozusagen schon mal, da haben wir nämlich diesen Brief bekommen von den Wahlmännern, die fragen, wieso denn Herr Lichnowsky jetzt nur als Leiche nach Hause gekommen ist.
Ja, und da stoppt jetzt der Zug mit der Deputation der Linken am Bahnhof.
Wir steigen aus, um etwas zu uns zu nehmen.
Und schon hörten wir im Publikum hie und da unsere Namen flüstern und sahen mit Fingern auf uns deuten.
Als wir einstiegen, hatte sich das Gerücht verbreitet, die Mörder Lichnowskys seien da.
Der Bahnhof wurde von herbeiströmenden überfüllt und durch die Menge drängten sich plötzlich von allen Seiten Offiziere durch.
Wir hörten wohl manches Wort, das uns galt und bemerkten die Aufregung, die in der Masse von Minute zu Minute wuchs.
Nur ruhig bleiben, sagte Blum.
Ich schlafe.
So sprechend zog er den Mantel über den Mund, legte sich in die Ecke und schlief.
Ich beobachtete, was vor unserem Wagenfenster vorging.
Ein Offizier nach dem anderen kam heran, starrte herein, betrachtete uns wie wilde Tiere, murmelte oder schimpfte etwas und ging weiter, um einem anderen Platz zu machen.
Aber hinter den Offizieren stand eine bürgerliche Menge, die ruhig und beobachtend aus einiger Entfernung auf unsere Fenster und auf die Offiziere sah.
Ich glaube, dass dort unsere Freunde standen.
Vielleicht wussten das auch die Offiziere, es blieb beim Gemurmel, beim Hin und Hergehen, beim Hereinstarren, bis sich der Zug nach ungefähr einer halben oder dreiviertel Stunde in Bewegung setzte.
Jetzt erst erhob sich ein hörbares Schimpfen, das für uns aber beim Lärm der Lokomotive unartikuliert blieb.
Ja, also der Blum scheint sich da nicht zu stören, fühlt sich nicht bedroht und womöglich hat er recht gehabt, dass die Offiziere dann auch nicht getraut haben, also Respekt haben, denn immerhin gibt es ja das Gesetz zum Schutz der Paulskirche, der Nationalversammlung und eben die anderen Gesetze, die die Immunität und Sicherheit aller Abgeordneten garantieren sollen.
So und jetzt sind sie endlich in Wien angelangt und davon berichtet dann Robert Blum an seine Frau.
Und zwar schreibt er am 17.
Oktober, liebe Jenny, unter dem ersten Eindruck dieser ungeheuren Stadt kann ich dir nur anzeigen, dass wir ohne oder doch mit sehr geringer Gefahr hier angelangt sind.
Wien ist prächtig, herrlich, die liebenswürdigste Stadt, die ich je gesehen, dabei revolutionär in Fleisch und Blut.
Die Leute treiben die Revolution gemütlich, aber gründlich.
Die Verteidigungsanstalten sind furchtbar, die Kampfbegier grenzenlos, alles wetteifert an Aufopferung, Anstrengung und Heldenmut.
Wenn Wien nicht siegt, so bleibt nach der Stimmung nur ein Schutt und Leichenhaufen übrig, unter welchem ich mich mit freudigem Stolz begraben lassen würde.
Morgen erfolgt wahrscheinlich die Schlacht.
Das heißt nicht in Wien, sondern außerhalb zwischen Ungarn und Kroaten.
Sie wird durch etwa 10.000 Wiener unterstützt werden.
Und wir werden sie mitmachen, denn wir sind heute Ehrenmitglieder der Akademischen Legion und sofort bewaffnet worden.
Wir müssen also mit unseren Kameraden.
Es wäre eine Schande, es nicht zu tun.
Wir werden hier allen halben mit Jubel empfangen, soweit dies die ernste Stimmung zulässt.
Der Reichstag, der Gemeinderat, das Oberkommando, die Aula, alles nahm uns wahrhaft begeistert als Boden der Teilnahme Deutschlands auf.
Und in diese Aula, da war auch dieser junge Mann reingestürmt, der gesagt hat, habe ich nicht recht getan, nachdem der Kriegsminister Latour den letzten Schlag mit der Eisestange bekommen hatte.
Und dann gibt es eben Berichte, und ich konnte es nicht ganz verifizieren.
Also in einer Darstellung der Revolution von 1848, die auch in einem namhaften Verlag erschienen ist, wird es so dargestellt, dass Zeit tatsächlich passiert.
Es gibt wohl Auseinandersetzungen, wann Herr Blum das gesagt haben soll.
Also angeblich hat er bei seiner Ankunft in Wien, und zwar in dieser Aula, in einer Rede, andere sagen dann später in einem Brief oder anderen Ort gesagt, es müssten also noch ungefähr 200 Leute latourisiert werden, damit die Revolution hier erfolgreich sei.
Also irgendwie in dem Zug muss auf der Fahrt nach Wien dieses mäßigende Element aus Robert Blum ein wenig entwichen sein.
Die aufrührerische Energie Wiens hat ihn erfasst.
Ja, womöglich.
Aber irgendwie sollte doch die Revolution da gemütlich sein.
Das ist natürlich auch irgendwie gemütlich, an so einer Laterne zu hängen.
Ja, das kann doch bequem werden.
Ich weiß es nicht.
Ja, also scheinbar hat Herr Blum dann wollte doch etwas radikalere Tendenzen bekommen und sich mehr so auf die Bänke des Donnersberg mittlerweile bewegt.
Und er findet, er meint ja, er sei oder die Delegation sei damit Begeisterung empfangen worden.
Es gibt dann andere Quellen, die sagen, dass die meisten sich nicht besonders interessiert haben dafür.
Vielleicht haben sie Robert Blums Rede beklatscht.
Ansonsten, die Solidaritätsadresse kam nicht so gut an, die war zu deprimierend insgesamt.
Und dieser Herr Auerbach, den ich vorhin schon mal über die Barrikaden zitiert habe, der trifft dann tatsächlich auch Robert Blum mal zum Kaffee und hält dann nachher folgendes Fest in seinen Notizen.
Und zwar haben sie sich im Gasthof Roter Igel getroffen.
Und dann sagt er, die Frankfurter Ankömmlinge wollten mir nicht glauben, dass die Bewegung hier weder eine republikanische, noch streng genommen eine nationaldeutsche ist.
Man lernt in unseren Tagen bald davon abstehen, seine Überzeugung anderen einzuflößen.
Jeder hört nur das, was er hören will.
Das finde ich jetzt schon ziemlich krass.
Also ist ja nett, dass ihr da seid, aber eigentlich also mit deutschem Nationalstaat haben wir jetzt hier wenig Mut.
Und der Republik wollen wir auch nicht.
Wir wollen einfach nur, dass unser Kaiser wieder nett ist, bzw.
nette Leute in die Regierung holt, die unsere Löhne wieder anheben und vielleicht die Ungarn freilassen aus diesem Reichsverband.
Und Solidaritätsadresse wollte die Paulskirche ja nicht offiziell schicken.
Stattdessen schickt sie parallel quasi zu der Reise von Herrn Blum auch noch Reichskommissare.
Zwei Reichskommissare fahren nach Wien, beziehungsweise eigentlich fahren sie nicht nach Wien, denn die Regierung ist ja nicht in Wien.
Jedenfalls nicht die Regierung, mit der die Paulskirche sprechen möchte.
Weil die natürlich, also die Revolutionäre, das bringt ja jetzt eh nichts, mit denen irgendwas klarzumachen.
Wir fahren mal zu denen, die wirklich das Sagen haben.
Und das heißt, diese zwei Reichskommissare, die der Erzherzog Johann beauftragt hat, ja, für einen Ausgleich in Österreich zu sorgen, die treffen also bei Windisch-Gräz ein, also bei dem General Windisch-Gräz.
Und ja, der weiß nicht so wirklich, was er jetzt mit denen anfangen soll.
Und das macht er auch ziemlich deutlich.
Und der sagte nämlich, Österreich ist noch nicht so herabgekommen, der Hilfe Oldenburgs und Badens zu bedürfen.
Das waren nämlich zwei Abgeordnete aus eben Oldenburg und Baden, die da angereizt sind.
Ich finde das ist aber schon ein Schlag ins Gesicht des Erzherzog Johann.
Da konnte man sich schon mal irgendwie ein bisschen freundlicher, diplomatischer ausdrücken.
Ja, wir verlassen jetzt aber mal kurz Wien eine Weile.
Denn was die Reichskommissare da vielleicht auch noch mit in der Hinterhand hatten, sind die Beschlüsse, die die Paulskirche zeitgleich trifft.
Ich weiß nicht, ob die sich das so überlegt haben, dass sie ausgerechnet, als es da in Österreich so hoch hergeht, sie jetzt in der Paulskirche, in der Nationalversammlung im Wesentlichen über das Verhältnis Österreichs zum Rest der deutschen Länder debattieren.
Denn am 19.
Oktober ist der Verfassungsausschuss mit einem Teil seiner Beratung zu einem Ergebnis gelangt.
Und die Mehrheit des Verfassungsausschusses legt dann einen möglichen Text vor zur Abstimmung.
Die Abschnitte 1 und 2 der Verfassung, Abschnitt 1 behandelt das Reich und Abschnitt 2 die Reichsgewalt.
Und interessanterweise werden beide Teile für Aufregung sorgen und viel Diskussionsbedarf.
Das ist schon der erste Paragraph, der die Gemüte erhitzt.
In dieser Mehrheitsvorschlag.
Der Text der Paulskirche beginnt jetzt noch nicht mit der Menschenwürde.
Das wird erst später so dringend, das gleich an den Anfang der Verfassung zu setzen.
Damals ist das Hauptproblem erst mal zu definieren, ja wo ist denn eigentlich Deutschland und wo soll diese Verfassung denn dann gelten?
Und das ist natürlich der Grund, warum jetzt hier das Reich Abschnitt 1 ist.
Und Artikel 1 besagt, das Deutsche Reich besteht aus dem Gebiete des bisherigen deutschen Bundes.
Ist das okay?
Da gehört Österreich zu.
Da gehört Österreich zu, aber nicht Ungarn zum Beispiel.
Da gehört interessanterweise eben Böhmen dazu, weil das ist ja deutsch.
Egal wie viele Tschechen da leben.
Aber letzten Endes, glaube ich, hatten die auch die Schnauze voll in diesem Verfassungsausschuss, jetzt ewig darüber zu debattieren und jetzt jede Grenze irgendwie genau zu beschreiben, an welchem Fluss und welchem Bach und so weiter.
Und es war, glaube ich, einfach praktikabel zu sagen, wir behalten die Grenzen, die wir jetzt schon haben, die wir schon mal definiert haben.
Also das Deutsche Reich besteht aus dem Gebiete des bisherigen deutschen Bundes.
Aber erinnerst du dich noch an die erhitzten Gemüter angesichts des vor bevorstehenden Waffenstillstands von Malmö oder der Ratifizierung dieses Waffenstillstands?
Denn da geht doch auch eine Bundesgrenze mitten durch zwei Herzogtümer.
Und das sind natürlich auch die ersten, die sofort aufstehen und sagen, wie kann es denn sein?
Und natürlich wird dieser Paragraf 1 erweitert um dieses Problem.
Man schiebt es einfach weg.
Also besteht aus dem Gebiete des bisherigen deutschen Bundes und zweiter Satz, die Verhältnisse des Herzogtums Schleswig und die Grenzbestimmungen im Großherzogtum Posen bleiben der definitiven Anordnung vorbehalten.
Also wir machen jetzt erstmal das.
Das ist eigentlich immer eine gute Lösung.
Lassen wir das einfach dem Zukunfts-Ich.
Das Zukunfts-Ich muss sich aber interessanterweise nicht mit der Frage Österreich beschäftigen, denn das wird hier nicht genannt.
Sondern das kommt dann später in Paragraf 2.
Da steht dann, kein Teil des Deutschen Reiches darf mit nicht deutschen Ländern zu einem Staate vereinigt sein.
Und lass mich noch Paragraf 3 hinzufügen.
Die haben die Kommissare nämlich auch mitgebracht, wahrscheinlich da nach Österreich, um die dem Kaiser schon mal vorzuwarnen.
Hat ein deutsches Land mit einem nicht deutschen Lande dasselbe Staatsoberhaupt, so ist das Verhältnis zwischen beiden Ländern nach den Grundsätzen der reinen Personalunion zu ordnen.
Klingt jetzt nicht so wahnsinnig dramatisch.
Aber wie verstehst du das?
Was wäre jetzt die Konsequenz für Österreich?
Ich dachte immer, die müssen dann das quasi, Ungarn muss dann jemand anders kriegen, aber das ist ja Personalunion eigentlich nicht.
Das war ja dann bis vor kurzem, bis da die Victoria übernommen hatte in England, hatten wir das ja mit Hannover auch.
Ja, das stimmt, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie damit auch meinen, dass die dann rausgehen und damit würden sie dann vielleicht auch eine eigene Verfassung haben, was sie ja auch, was die Ungarn beispielsweise unbedingt haben möchten, aber Österreich ihnen ja nicht unbedingt geben möchte.
Also dass dann quasi das Königreich Ungarn tatsächlich kreiert wird und dann ist zwar der österreichische Kaiser auch König von Ungarn, aber die könnten sich irgendwann vielleicht entscheiden, sie möchten gerne wen anders als König von Ungarn haben.
Das könnte wirklich passieren, ja.
Unvorstellbar, aber das Zukunftsrichter weiß, wofür es sich entscheidet.
Im Grunde würden dann ja Ungarn und Kroatien und all die Länder auf die gleiche Ebene gehoben wie Österreich und das möchten sie glaube ich nicht, oder?
Und vor allem ja nicht nur die gleiche Ebene, sondern es ist eben wirklich eine vollständige Trennung der Staaten.
Bislang haben wir immer noch ein Kaisertum Österreich, aus dem sich jetzt diverse Minderheiten da hervorboxen wollen, die in ihrem Land natürlich selbst eigentlich keine Minderheit bilden.
Und jetzt würde das wirklich in Gesetzesform zementiert, dass nur die Teile, die von der Paulskirche da für deutsch Österreich erachtet werden, tatsächlich zu Deutschland kommen.
Und da darf der Kaiser auch Kaiser bleiben.
Aber wenn der König von Ungarn ist, dann ist er König von einem anderen Land.
Das hat mit Österreich selbst nichts mehr zu tun.
Da ist er nur zufällig, ist er dann auch König.
So wie der König von Großbritannien zufällig noch Hannover hatte nebenbei.
Oder zufällig die Königin von England, Kaiserin von Indien.
Ja gut, das ist vielleicht noch ein bisschen andere Verhältnisse.
Auch das Machtgefälle ist noch mal ein anderes.
Da haben die Ungarn ja doch gezeigt, dass sie da eine Weile durchhalten, wenn sie da selbstbewusst sein, sich auf die Fahnen schreiben und ihre Unabhängigkeit.
Und ja, der Ausschuss hat natürlich zusammen mit seinen Paragrafen, die er jetzt hier verabschiedet hat als Vorlage für die Paulskirche, dann auch noch mal eine mehrseitige Motivation beigegeben, die ich uns jetzt zur Erläuterung vortragen möchte.
Nur ein Teil davon, wo das mit Österreich direkt angesprochen wird.
Und da heißt es nämlich, wenn die Gründung von Deutschlands Einheit nicht selbst den Keim ihrer Vernichtung in sich tragen soll, so muss das Verhältnis Deutschlands zu Österreich ohne Halbheit klar so festgestellt werden, dass dieser Staat mit seinen deutschen Landesteilen vollständig und ausschließlich Deutschland angehöre.
Die Macht der Verhältnisse drängt.
Österreich wird die Wichtigkeit seiner Stellung in dem Reich erkennen und mit festem Willen die Mittel und Wege finden, um die Pflichten zu erfüllen, welche die Neugestaltung des Bundes ihm auferlegt.
Es war daher auch allgemein der Grundsatz auszusprechen, dass da, wo ein deutsches Land mit einem nicht deutschen Lande dasselbe Staatsoberhaupt hat, dies Verhältnis zwischen beiden Ländern nach den Grundsätzen der reinen Personalunion zu ordnen ist.
Also man hat durchaus Hoffnung, dass Österreich das annimmt.
Man sagt, ja dann reformieren wir uns doch, wenn ihr das möchtet.
Wäre doch eher unwahrscheinlich, dass so eine Antwort nachher kommen wird in die Paulskirche.
Aber gut, die wissen noch nichts.
Die diskutieren erst mal untereinander.
Und einen Redner möchte ich dir vorstellen, der hier gleich zum Paragraphen 1 sich meldet.
Nachdem dann die ersten Diskussionen noch mal über Schleswig und Posen abgeschlossen sind, ist das nämlich der, der dann hier beginnt, schon über Österreich zu sprechen, obwohl es da noch gar kein Thema war an dem Tag.
Das ist Maximilian Karl Friedrich Wilhelm Grevelle.
Das ist der, der gesagt hat hier, dass das vorhin war mit der Heizung.
Also der Saal, wir würdigen den Saal, nicht umgekehrt.
Ich kann es nicht mehr genau wörtlich wiedergeben.
Ja, und der sitzt im Casino, kommt aus Frankfurt Oder, ist für Frankfurt Oder in der Paulskirche.
Eben ist das Casino aber nachher nicht rechts genug.
Also er geht dann auch eine Bank weiter, später zum Café Melani.
Und ist Mitglied des Ausschusses für Gesetzgebung, fühlt sich also hier berufen auch zu sprechen.
Der Wikipedia-Artikel zu ihm sagt, er galt als langweiliger, aber auch unermüdlichster Antragsteller.
Ich fand seine Rede jetzt allerdings doch durchaus interessant.
Brauchst nichts befürchten.
Also ich werde keine dieser Reden vollständig vortragen.
Das würde ich auch nicht durchhalten.
Aber Anfang, Mitte und Ende.
Und zwar spricht jetzt Herr Gravel aus Frankfurt an der Oder.
Es ist ein bekannter Satz, dass zu Unmöglichkeiten es keine Verpflichtung gibt und wo keine Pflicht ist, kann auch kein Recht existieren.
Ich halte es aber für eine Unmöglichkeit und glaube, meine Herren, Kollegen, davon überzeugen zu können, dass Österreich ein Bundesstaat und als solcher ein Teil von Deutschland ist.
Unruhe in der Versammlung.
Ich werde gleich darauf kommen.
Die Frage ist bis jetzt um das Wille nicht zur Sprache gekommen, weil sie in dem Entwurf des Minoritäts erachten, sie lassen sich raus.
Er entschuldigt sich da kurz, dass er schon über Österreich spricht, obwohl das noch nicht Thema ist.
Und dann fährt er aber trotzdem fort.
Darum muss zuerst die Frage aufgeworfen werden, kann und soll Österreich zu dem deutschen Bundesstaat gehören?
Nun ist aber in Österreich die pragmatische Sanktion, das Staatsgrundgesetz für seine eigene Existenz.
Und diesem zufolge sind die einzelnen Teile des österreichischen Staates mit Ausnahme von Ungarn und in gewisser Beziehung von Italien ein Ganzes.
Und es kann also auch Österreich staatsgrundgesetzlich nicht mit einem Teil seines Gebiets zu dem Deutschen Reich gehören, sondern es ist von seinem Standpunkt aus nur in der Lage, entweder ganz und mit allen seinen Teilen dazuzugehören oder ganz auszuscheiden.
So pragmatische Sanktionen hat der hier ernsthaft genannt, liebe Solweig.
Weißt du da zufällig, was da drin stand?
Das war doch die Einigung, dass auch Töchter erben dürfen, wenn es keinen Sohn gibt.
Genau, was heißt Einigung?
Die Verzweiflung.
Die Verzweiflung von Karl VI.
Wenn es nur noch Maria Theresia übrig war als Erben.
Genau, als es einfach irgendwie partout nicht klappen wollte, einen männlichen Erben hervorzubringen.
Und dann sollte es Maria Theresia werden.
Zumindest für die österreichischen Erbel-Lande.
Ich habe jetzt ehrlich gesagt nicht mehr in den Text der pragmatischen Sanktion geguckt.
Ich war aber überrascht, wie wichtig dieses Thema in der Paulskirche ist.
Annähernd jeder Redner spricht bei dem Verhältnis zu Österreich eine Frage, ob und wie die zu Deutschland kommen könnten, über die pragmatische Sanktion.
Also es muss da sehr klare Aussagen geben, darüber, dass jetzt Österreich ein Staat ist, oder die Erbländer eben zusammen unter einem Herrscher bleiben müssen und als Einganzes zu betrachten sind.
Also das ist hier das Staatsgrundgesetz, hat Herr Grewell das genannt.
Ja, dann wird es ein bisschen komisch und das fand ich einfach so, naja, merkwürdig, dass ich dir das auch noch vortragen wollte.
Ein bisschen später sagte er dann, Österreich enthält 32 Millionen Einwohner, wovon zwei Millionen Deutsche sind.
Auf der rechten, oho, sieben Millionen.
Lassen sie es auch sieben Millionen Deutsche sein, so bleiben immer noch 25 Millionen Ausländer, 25 Millionen Einwohner, die anderen Nationalitäten angehören.
Es ist also die österreichische Staatsregierung, da jede Regierung nicht nur schuldig ist, sondern sich dessen gar nicht erwehren kann, im Sinne und Geist ihrer Nationalität die Regierung zu führen, in der Notwendigkeit nicht dem Deutschen Elemente das Übergewicht zu geben, sondern einem fremden oder doch einem gemischten Element von fremder Nationalität.
Und wenn ein Staat von solcher Größe einen Teil von Deutschland ausmacht, so kann es gar nicht fehlen.
Es muss in Deutschland eben dahin kommen, dass diese überwiegende Mehrheit influiert auf Deutschland.
Es wird in Deutschland dahin kommen, wie in Frankreich.
Aus dem Franken wird ein Gallier werden, aus dem Römer ein Italiener und aus dem Deutschen ein Slave.
Also ob dem Becken ist Gelächter.
Ja, meine Herren, lachen Sie über Deutschland oder über Frankreich?
Österreich würde sich selbst zerfleischen, wenn es darauf eingehen wollte, sich zu teilen und mit einem Teile seiner Staaten sich einem anderen Staat zu unterwerfen.
Eine kleine Bevölkerung kann in einem Staat wohl dann bestehen, wenn ihre Nationalität geschützt wird.
Lärm und Unruhe.
Sobald Sie, meine Herren, unruhig sind, bin ich still und werde, bis Sie so gütig gewesen sind, den Mund zu halten, den Meinigen wieder öffnen.
Ich wiederhole.
Eine kleine Bevölkerung kann in einem Staat wohl bestehen, wenn sie in ihrer Nationalität geschützt wird.
Aber wo das Übergewicht der Nationalität von Einfluss ist, da ist das Verderben des Grundcharakters die Folge.
Nun möchte ich aber nicht aufhören, ein Deutscher zu sein und meinen Kindern und Kindeskindern diese Eigenschaft zu geben.
Ich wünsche, dass die deutsche Nationalität sich festhalte und dass das Prinzip sich erhalte in unserer Einrichtung, während es nicht möglich ist, dass Deutschland deutsch bleibt, wenn Österreich mit seiner ganzen Totalität ein deutscher Bundesstaat ist.
Das ist sehr obskur.
Erinnert so ein bisschen an die Umvolkungstheorien so heutiger mancher Politiker oder die Aussagen dazu.
Das ist aber so ein Tenor, der immer wieder kommt, nicht vielleicht in diese Stränge, wie bei dem Herrn aus Frankfurt, oder?
Aber vor allem die Angst, wir die armen Deutschen in Österreich werden von den Slaven übernommen.
Also wir überlassen sozusagen Millionen deutscher Bürger einem irgendwann entstehenden slawischen Staat.
Das ist so die Angst, die hier viele offenbar umtreibt in dieser Sache.
Ja, wir bleiben noch auf den gleichen Bänken.
Ein paar Tage später, 20.
Oktober, wird dann tatsächlich über Österreich verhandelt.
Also Herr Wirth, also das habe ich dir jetzt gar nicht vorgelesen.
Das ist eigentlich noch sehr schön.
Ich kann dir mal kurz die Sachen vorlesen, die der Präsident am Ende der Rede von Herrn Wirth wird.
Das nämlich mit der Heiterkeit und der Unruhe dann doch irgendwann immer schlimmer.
Und der Präsident bittet ihn dann auch, Herr Grevelle, ich muss Sie unterbrechen.
Wollen Sie zum Paragrafen eins kommen?
Dann spricht er trotzdem wieder weiter.
Es gibt großen Lärm, Unterbrechung durch Unruhe.
Herr Jordan von Berlin ruft vom Platze.
Wenn der Redner sofort fährt, so bleibt nichts übrig, als in Masse den Saal zu verlassen.
Präsident, aber Herr Grevelle, kommen Sie doch zur Sache.
Ruf zum Schluss.
Lärm.
Ich bitte um Ruhe.
Grevelle, ich möchte nur wissen, ich habe die viele Reden gehört, die ich gewünscht hätte, nicht zu hören.
Ich bitte Sie, hören Sie die meine auch.
Unruhe.
Präsident, ich ersuche die Herren, auf ihre Plätze zu gehen.
Sonst ist die Ruhe nicht zu erhalten.
Schölöffel vom Platz.
Ich bitte nur, dass der Redner sich streng an die Sache hält.
Gut, also es ist ein bisschen angespannter geworden.
Insgesamt in der Paulskirche, muss man schon sagen.
Und jetzt spricht noch ein anderer Vertreter der Casino-Fraktion eben wie gesagt zwei, drei Tage später über den Paragrafen zwei, das ist Johann Edler von Wirth.
Und er ist auch Staatssekretär im Reichsministerium unter dem Reichsminister von Schmerling.
Über den haben wir jetzt nicht gesprochen, der bleibt auch nicht mehr lange.
Aber wir haben letztens mal in dem Vorgespräch, da hast du gesagt, du findest den sexy.
Ja, weil der bei uns im Museum hingen.
Und du fandest, der sieht gut aus.
Auch die Österreicher.
Reichsritter Anton von Schmerling aus Österreich war der deutsche Reichsminister zu diesem Zeitpunkt.
Und er bemüht sich natürlich auch hier, um das zusammenzugehen mit Österreich.
Ja, und Herr Wirth, sein Staatssekretär, gibt hier das Folgende zu Protokoll.
Herr Wirth kommt aus Wien.
Auch deshalb finde ich es lohnenswert, ein bisschen hier mal die Wiener zu hören, die Abgeordneten, die in der Paulskirche sitzen.
Also Herr von Wirth von Wien, meine Herren, mit wahrem Schmerz besteige ich diese Redner-Tribüne.
Denn ich sehe etwas ausgesprochen, wovon ich in diesen Räumen niemals gedacht hätte, dass es nun ausgesprochen werden könne.
Ich sehe ausgesprochen in dem Minoritätsgutachten des Verfassungsausschusses auch nur die Möglichkeit, dass die österreichisch-deutschen Länder dem übrigen Deutschland entfremdet, von ihm ausgeschieden, weggestoßen werden sollen.
Dieser Gedanke, meine Herren, ist mir unfassbar.
Und ich glaube, er ist uns Österreichern sämtlich unfassbar.
Diejenigen Länder, meine Herren, welche immer Kernlande von Deutschland waren, diejenigen Länder, deren Fürsten durch drei Jahrhunderte die deutsche Kaiserkrone getragen haben, diejenigen, deren Völker bluteten, wo deutsches Blut nur zu vergießen war in allen Schlachten, sie sollten jetzt hinweg gestoßen, sie sollen ausgeschieden werden.
Ich kann, ich mag es nicht denken.
Und deswegen sagt er dann auch, wir müssen alles machen, was die österreichische Regierung fordert, um den Zusammenhalt zwischen Österreich und dem Rest Deutschlands zu erhalten.
Also er ist dafür, wir müssen erst mal die österreichische Regierung fragen, was wäre denn so was, wo sie mitgehen könne, bevor man dann hier den Paragrafen zwei und drei tatsächlich verabschiedet.
Ja, und da riecht sich jetzt jemand anders drüber auf.
Jemand anders, dessen rede ich letztes Mal mit aller, aller größtem Genuss gelesen habe.
Ah, es soll aber geringt schon wieder mit sich.
Kannst du dich noch erinnern?
Die dicken Karpfen.
Die dicken Karpfen, von denen hat er nicht gesprochen.
Das war der vom Württemberger Hof, der vom Genius der deutschen Einheit sprach.
Wir unsere Brust erwärmen, also nicht deine, aber meine.
Denn du bist ja eine Frau.
Du bist ja nur auf der Galerie und hast von nichts eine Ahnung.
Ich darf ja eh nicht mitmachen.
Eben.
Und Herr Giesgha ist ja eben auch ein österreichischer Abgeordneter.
Nicht für Wien, sondern für, ja, Mährisch-Trübau heißt der Ort.
Und Herr Giesgha macht es halt nicht klein.
Wenn er kommt, dann kommt er auch.
Oh Gott, also bitte, also Entschuldige bitte, ich meine hier an seinen pathetischen Stil her.
Ich meinte auch, wenn er an die, als Pool tritt, dann um auch zu bleiben.
Wird jetzt nicht mehr besser.
Was hast du jetzt so gedeutet?
So war das nicht gemeint.
Also Herr Giesgha aus Mähren beginnt, wie sich der Herr auf das Werk seiner Erlösung 40 Tage vorbereitete und es dann rasch in wenigen Tagen beendet hat, so haben wir uns durch fast hundert Sitzungen vorbereitet, um endlich das große Werk kräftig in die Hand zu nehmen, um dessen Willen uns Deutschlands Stämme hierher gesandt.
Endlich ist der entscheidende und vom Volke lang ersehnte Moment gekommen und sogleich am Anfang des großen Werks tritt uns ein scharfes Eck in den Weg.
Es tritt uns die Frage von Österreich entgegen.
Jetzt gilt es nicht mehr wie einst, die Augen zuzudrücken, um an der Ecke vorbeizuschleichen, wie unser Dahlmann irgendwo gesagt.
Jetzt heißt es, gerade die Ecke in das Auge zu fassen und dieselbe, wenn sie am Wege steht, abzubrechen.
Und das hat unser Ausschuss getan.
Er hat die Ecke klar erkannt und ist daran gegangen, wie es Not tut.
Ich muss es ihm danken.
Beifall.
Ja, schön, wie er sich da mit Jesus vergleicht.
Ja, ja, ja, ich war halt alle mit Jesus, nicht nur ihn selbst.
Ja, ja, und dann aber irgendwie so banal mit diesem komischen Bild von der scharfen Ecke.
Die haben es fest in die Hand genommen.
Jetzt hör doch mal auf damit, sehr unerträglich hier.
Das ist ja der Grund, warum die Damen auf der Galerie sind.
Und warum Fürstlich Nowski dafür bekannt war, dass er öfter mal die Damengalerie besucht.
Entschuldigung, es gibt jetzt auch Karikaturen zu.
Die Herrlich Nowski als Schoßhund irgendeiner Greifhindlage, die auf der Galerie der Paulskirche sitzt.
Aber der ist ja jetzt nicht mehr da.
Wir sind hier bei Herrn Giskra.
Und Herr Giskra hält eine Rede, die hier im Protokoll, ich glaube, sechs Seiten einnimmt.
Also hol dir bitte noch ein Getränk.
Es gibt noch drei kurze Abschnitte von ihm, die verschiedene Stimmungen oder wesentliche Punkte aus dieser Rede, denke ich, ganz gut wiedergeben und auch nochmal seinen wunderschönen Stil zur Geltung bringen.
Da sagte er nämlich etwas später, jetzt zum Thema der anderen Teile Österreichs, der nicht deutschen Teile Österreichs, die Völker erwachen auch in Österreich und die Völker haben schon zum Teil und werden noch ihr eigenes Banner aufpflanzen und wollen und werden nur dienen für ihr eigenes Wohl, für ihre eigene Freiheit und Größe.
Dann erschlaffen die Fittige des alle beschattenden Ars.
Ich glaube, das Reichsadler ist damit gemeint.
Und dann ermatten die Pranken des roten Löwen in goldenem Felde.
Täuschen wir uns nicht, meine Herren, über die Erscheinungen dieser tiefwurzelnden Tatsache.
Sie liegt schon zum Teil vor und wird sich in wunderbar rascher Folge vollständig entwickeln.
Den Anfang machten die früheren italienischen Verschwörungen.
Sie waren die Vorboten weiteren Drängens nach nationaler Selbstgestaltung und Freiheit.
Und ist doch der jetzige italienische Aufstand wieder nichts anderes als ein solcher Beweis vom Ringen nach nationaler Freiheit im Vollgefühl der eigenen Kraft, im Bewusstsein des Rechtes auf Unabhängigkeit von anderen.
Und doch waren Mantua und Mailand jahrhundertelang bei Österreich und gepflegt und verwaltet wie das Herzenskind einer Mutter.
Nie war Oberitalien gesegneter und besser regiert als seit 1815.
Und doch stand es auf und erklärte nicht länger, unter dem österreichischen Scepter bestehen zu wollen.
Und ist der Kampf der Ungarn trotz des 300-jährigen Zusammenstehens mit den anderen Provinzen nicht ein Beweis dafür, dass es sich kräftig genug weiß, für sich und durch sich zu bestehen?
Meine Herren, vor dem zersetzenden Verstande wiegen Sympathien für Vergangenes so wenig gegen das Bedürfnis der Zukunft wie ein abgelebter Greis gegen das Drängen des Jünglings.
Und das müssen jene in Erwägung nehmen und eben dieses Verständige erwägen, muss jene beherrschen, die da berufen sind, ein Haus zu bauen für alle Zukunft, für alle neuen Generationen und ihre Wünsche.
Das werden soll eine Burg der Zukunft und nicht ein Schaukasten der Vergangenheit.
Sympathien für Herrscherhäuser und Erinnerungen können, werden und dürfen keine Staaten bauen und ordnen.
Das werden hinfort nur die Interessen und Bedürfnisse des Volkes.
Das ist meine Ansage.
Ich glaube, der ist vom Württemberger Hof auch ein bisschen weiter nach links gerutscht mittlerweile.
Und da hatte ich mir noch einen Teil markiert.
Also jetzt ging es ja mehr darum, wie die einzelnen österreichischen Staaten frei sein wollen und er ihnen das auch zubilligt.
Und das ist nun mal die Zukunft.
Und wir können nicht immer festhalten an dem vergilbten Glanz der Krone Österreichs und müssen sie vielleicht frei lassen.
Und jetzt sagt er eben auch noch mal was zu dem Verhältnis von Deutschland und Österreich.
Und da sagt er Folgendes.
Und wie stellt sich ein solches Verhältnis in seinen Folgen in Deutschland und Österreich?
Die Idee der Einheit Deutschlands war es, welche uns hier in der Paulskirche zusammenführte.
Jene Idee, die mit Wonne entzücken des deutschen Mannes Brust erfüllte, als er der Verwirklichung entgegensehen konnte.
Jene Idee, die er als Kind in Märchen vom großen Kaiserreiche zuerst hörte, die er als Knabe in den Sagen und Taten der Kaisergeschichte nährte, die ihm als Jugendideal die Brust durchglühte, die er als Mann nicht mehr als Traumbild vor sich sah.
So ein bisschen merkwürdig.
Also gerade sollten wir nicht an der Vergangenheit festhalten, wie an einem alten Kreis, sondern uns dem Jüngling zuwenden.
Und jetzt aber sind hier Märchen und Kaisergeschichten über Barbarossa im Kifhäuser scheinbar das Ausschlaggebende.
Was wird aber aus dieser Idee der Einheit und Größe des einen Vaterlandes, wenn sie die österreichischen Provinzen nicht dabei hätten?
Wenn sie diese einem Slavenreiche verfallen ließen?
Wie verträge sich auch das mit dem, was schon bisher geschehen?
Wir Abgeordnete aus Österreich sitzen hier seit Monaten und Tagen mit Ihnen.
Mit Ihnen haben wir für ganz Deutschland gültige Beschlüsse gefasst, die alle nach meiner Rechtsansicht unverbindlich und unwirksam wären, wenn österreichs deutsche Provinzen fortan nicht zum Reich gehören sollten.
Von einigen Seiten Beistimmung.
Ich glaube nicht, dass Sie das verantworten könnten, rechtfertigen könnten vor Deutschland, dem Volke, das seine Einigung begehrt, für alle Stämme Deutschlands.
Deutsche Intervention rettete Triest vor der sardinischen Beschießung.
Österreichisch-deutsche Truppen standen vor den Mauern der Paulskirche auf Befehl der deutschen Zentralgewalt, um uns zu beschirmen vor dem frevelhaften Beginnen, welches die Vertreter der deutschen Nation auseinanderjagen wollte.
Könnten sie einen Augenblick nur zweifeln an den Bestande der deutsch-österreichischen Lande in Deutschland, so kämen sie in offenbaren Widerspruch mit dem, was bisher geschehen ist.
Nein, meine Herren, einen solchen Todesstoß geben sie dem eigenen Werke.
Eine solche Wunde schlagen sie dem deutschen Volke nicht.
Und dann nimmt er am Ende nochmal Bezug auf den Herrn von Wirth, der gesagt hat, lass uns doch erstmal die österreichische Regierung fragen, was sie denn überhaupt bereit sind zu machen.
Das findet er natürlich unmöglich.
Und da sagt er nochmal quasi zu ihm direkt.
Endlich, meine Herren, weise ich zum Schluss mit Entschiedenheit auf der Tribüne die Zumutung des Herrn Unterstaatssekretärs Wirth zurück.
Wir sollten die österreichische Regierung fragen, welche Abänderungen die österreichische Regierung in der Verfassung Deutschlands für angemessen erachtet.
Ich hätte nicht geglaubt, dass ein höhergestellter Beamter der deutschen Zentralgewalt hier so sprechen und es vor seine Berufstreue verantworten könne.
Lebhafter Beifall von der Dinken.
Wir sind allein konstituierend und keine Macht der Welt hat hier darein zu reden, weder Kaiser noch König, weder Regierung noch Prävinzial am Tag.
Stürmischer Beifall in der Versammlung und auf den Galerienzollwerk.
Nichts darf uns daher aufhalten, entschieden zu reden und zu handeln.
Und das, was die Klugheit und das Interesse Deutschlands begehrt, durchzuführen.
Wenn auch in den verschiedenen Teilen Deutschlands die Ausführung unseres Werkes auf manche Schwierigkeiten stoßen wird, so darf uns das nicht hemmen und beirren.
Sollten die Schwierigkeiten unüberwindlich scheinen, so wollen wir doch früher die letzte Sehne angespannt, die letzte Kraft verwendet haben, ehe wir gestatten, dass das deutsche Volk zerschnitten und zerrissen wird, nun und nimmer aber in solchen Fällen, wie Herr Weitz gemeint, nur tief trauernd klagen.
Lassen Sie das reinste deutsche Interesse hier weiter walten und sprechen Sie entschieden aus, was zu Deutschland gehört, soll und muss bei Deutschland bleiben in der Form und Gliederung, ohne die kein Ganzes kräftig gedeihen kann.
Beifall.
Die Einigung ganz Deutschlands ist es ja, was uns belebt.
Und kein Österreich, kein Preußen, sondern ein einiges Deutschland soll es sein.
Und muss es sein und werden.
Und wenn auch darum alle Kronen ihren Glanz verlieren und alle Throne stürzen sollten, rauschender, anhaltender Beifall in der Versammlung und auf den Galerien Ruf nach Vertragung.
Ja, ich finde es echt merkwürdig, was da immer so zusammenkommt.
Also, dass man die Freiheitsbestrebungen da unterstützt.
Aber bitte nicht die Böhmen, weil die sind ja dann irgendwie doch deutscher Bund.
Und dass wir mit Österreich dann zusammenbleiben müssen, auf jeden Fall die deutschen Provinzen.
Und einerseits schwärmt man von dem alten Kaiserreich.
Aber wenn es sein muss, dann halt ohne den Kaiser, schmeißen wir das alles über Bord.
Es ist sehr skurril, dass da so Versatzelemente sich so verbindet.
Und es beginnt auch so ein bisschen langsam zu verschwimmen zwischen den Fraktionen.
Also diese ursprüngliche Aufteilung nach rechts und links, sagen wir mal Richtung Regierungstreu und demokratisch, republikanisch, revolutionär, wird sich jetzt immer mehr auflösen mit dieser Frage Deutschland mit Österreich oder nicht.
Und nachher vor allem kommt die Frage nämlich dann nochmal, wer soll deutscher Kaiser werden?
Dann bilden sich tatsächlich sehr neue Gruppierungen heraus, die dann diese Frage sozusagen in den Vordergrund stellen.
Und interessant finde ich auch, dass sie immer darauf bestehen, es gibt diese deutschen Provinzen und das ist Deutschland.
Wir haben nicht Preußen und Österreich, sondern Deutschland.
Und gleichzeitig sprechen sie immer so auch in den Reden von Deutschland und Österreich so als Gegensatz.
Deutschland und Österreich gehören zusammen.
Aber wahrscheinlich meinen sie dann eben, wenn sie das sagen, diesen österreichischen Gesamtstaat mit all dem Slaventum und fremden Völkern, die da eben auch zu Hause sind und die man da nicht mit dabei haben möchte.
Also man sagt ja immer im Enteil, es kommt ja diese Vorstellung von Österreich und Preußen, kommt ja diese Dualismus-Vorstellung.
Und es gibt ja aber noch andere deutsche Länder neben Preußen.
Aber es sind halt Oldenburg und Baden-Württemberg, würde Herr Wendt-Gesträt sagen.
Dass man dann eben diese Trennung macht, nein, Österreich gehört zu Deutschland, in dem Sinne, dass alle zu Deutschland gehören.
Man könnte auch sagen, Preußen gehört zu Deutschland, weil sie Teil dieses deutschen Bundes sind.
Aber eben ähnliche Debatten gibt es dann um Posen herum.
Also wie weit reicht dieser Deutsche Bund, ist ja dann noch eine Frage, die wir klären mussten.
Sagen wir, es gehört dann einfach zu Preußen und damit gehört es auch zu uns.
Aber es war jetzt nur die Idee, woher diese Gedanken kommen, dass man von Deutschen und von Österreich spricht.
Also weil Österreich in der Struktur, wie es damals besteht, auch etwas sehr Fremdes ist.
Wo tatsächlich dann auch öfter geäußert wird, ihr werdet so ähnlich wie dieser Schriftsteller, der da sagt von Herrn Blum, also der hat doch keine Ahnung, wie wir hier drauf sind, was will der eigentlich hier, der kapiert es auch gar nicht.
Solche Kommentare gibt es mehr, die dann da betonen, ja im Grunde haben die keine Ahnung von Österreich.
Das ist für die eigentlich ein fremdes Land, das sie nicht verstehen können.
Ja, aber das Letzte, was aus dem Protokoll der Paulskirche vielleicht noch vortragenswert wäre, und dann schlage ich dieses Buch zu zu deiner Erleichterung, Ich will jetzt jetzt eine zweite in Wien lesen.
Ja, sofort.
Jetzt kommt nämlich eine Adresse der Wiener Studenten an in Frankfurt.
Und der Abgeordnete Karl Fucht vom Deutschen Hof liest diese Adresse am 23.10.
vor.
Und ich auch, sobald ich sie wiederfinde.
Ah, die Adresse lautet An die Hohe Deutsche Nationalversammlung zu Frankfurt am Main.
Eventuell an die Hohe Deutsche Zentralgewalt.
Das Vaterland ist in Gefahr.
Fremde Kriegerscharen haben unseren deutschen Boden betreten, haben sich vor den Mauern einer deutschen Stadt gelagert und bedrohen dieselbe durch offene Angriffe.
Sie haben ohne allen Rechtsgrund deutsche Volkswehr entwaffnet.
Sie haben das deutsche Banner von der Kaiserburg gerissen und mit Füßen getreten.
Alles dieses ist eine offene, empörende Verletzung der Ehre Deutschlands.
Es ist ein entschiedener Angriff des Gesamtvaterlandes und wir richten daher in diesem furchtbaren Augenblicke die dringende Anforderung an die Hohe Deutsche Zentralgewalt.
Sie wollen offen und entschieden die Angriffe als eine tatsächliche Kriegserklärung gegen Deutschland anerkennen und die deutsche Bundesmacht aufbieten, um dieselben zu bekämpfen.
Wien am 18.
Oktober 1848 vom Ausschuss der Studenten in Wien.
Das ist da, wo Robert Blum gesprochen hat, wahrscheinlich in der Aula.
Und jetzt hier fremde Mächte auf deutschem Boden.
Das sind wohl die Kroaten gemeint, denn die Ungarn sind ja Verbündete der Wiener Aufständischen.
Und diese Schlacht wird ja jetzt sozusagen vor den Toren Wiens geführt werden.
Über Wien selbst wird der Belagerungszustand verhängt.
Und das möchte ich dir im Wortlaut wiedergeben, so wie Herr Windisch-Gräz es der Wiener Bevölkerung mitgeteilt hat.
Wie es jetzt weitergehen wird in Wien selbst, manifest Feldmarschals Windisch-Gräz vor dem Sturmangriff auf Wien am 20.
Oktober 1848 an die Bewohner Wiens.
Von seiner Majestät im Kaiser beauftragt und mit allen Vollmachten ausgerüstet, um den in Wien dermalen herrschenden, gesetzlosen Zustande ohne Zeitverlust ein Ziel zu setzen, rechne ich auf den aufrichtigen und kräftigen Beistand aller wohlgesinnten Einwohner.
Bewohner Wiens, eure Stadt ist befleckt worden durch Gräueltaten, welche die Brust eines jeden Ehrenmannes mit Entsetzen erfüllen.
Sie ist noch in diesem Augenblicke in der Gewalt einer kleinen, aber verwegenen, vor keiner Schandtat zurückschauenden Fraktion.
Euer Leben, euer Eigentum ist preisgegeben, der Willkür einer Handvoll Verbrecher.
Ermant euch, folgt dem Rufe der Pflicht und der Vernunft.
Ihr werdet in mir den Willen und die Kraft finden, euch aus ihrer Gewalt zu befreien und Ruhe und Ordnung wiederherzustellen.
Um diesen Zweck zu erreichen, werden hiermit die Stadt, die Vorstädte und ihre Umgebung in Belagerungszustand erklärt, sämtliche Zivilbehörden unter die Militärautorität gestellt und gegen die Übertreter meiner Verfügung das Standrecht verkündigt.
Alle Wohlgesinnten mögen sich beruhigen.
Die Sicherheit der Personen und des Eigentums zu schirmen, wird meine forzügliche Sorge sein.
Es ist eine tolle Sprache, wie liebe es.
Die Sicherheit der Personen und des Eigentums zu schirmen, wird meine forzügliche Sorge sein.
Dagegen aber werden die Widerspenstigen der ganzen Stränge der Militärgesetze verfallen.
Fürst zur Windischgräz, Feldmarschall.
Ja, das ist jetzt das, was den Leuten dort blüht.
Der Reichstag wird verlegt.
Der österreichische Reichstag wird offiziell verlegt nach Kremsir.
Und draußen vor der Stadt stoppt am 28.
Oktober die Schlacht zwischen Ungarn und Kroaten.
Wobei die Wiener die Ungarn unterstützen.
Die Aufständischen Ungarn, die den Wienern helfen wollen.
Und dann eben umgekehrt.
Und Herr Vintic-Gräz gemeinsam mit den Kroaten auf der anderen Seite steht.
Also Herr Vintic-Gräz und der, wie hieß er, General Jelatic.
Der sich da auch einen Namen macht als Oberbefehlshaber für die Kroaten.
Ja und in dieser Situation gibt es da noch ein Flugblatt, das dort umgeht.
Und zwar von den demokratischen Vereinen in Wien, die sich auch nochmal an die Bewohner richten.
Dann aus der anderen Perspektive.
Also die, die eben Herr Vintic-Gräz von sich gegeben hat.
Und zwar heißt es in diesem Flugblatt auch an die Bewohner von Wien.
14 Tage sind vergangen in fruchtlosen Verhandlungen, in Versuchen der Versöhnung, die zu keinem Ziele führten.
Wir haben nichts verlangt als unser Recht, nichts als Gewährleistung für die Freiheit, die wir mit unserem edelsten Herzblute errungen haben.
Unsere Feinde haben unseren gerechten Forderungen nur zweideutige, jesuitische, ausweichende Antworten entgegengestellt.
Und während wir vertrauend uns an das Herz des betrogenen Kaisers wandten, haben sie im Stillen an unserem Verderben gearbeitet.
Bewohner von Wien, die Maske ist gefallen.
Wir wissen nun, woran wir sind.
Nicht nur das Verderben unserer Stadt ist beschlossen, sondern die Zurückführung des alten Zustandes durch das Mittel des Militärdespotismus.
Nachdem man die Stadt umzingelt, wagt es der Fürst Windisch-Gräz gegen Recht und Gesetz, Belagerungszustand und Standrecht auszusprechen.
Mit frecher Lüge schildert man die Zustände unserer Stadt als anarchisch, während Ruhe und Ordnung nie vollkommener herrschten, wie eben jetzt.
Die Verräter, welche den Kaiser zur Flucht verführten und ihn fortwährend belagern, verbergen ihm die Wahrheit und erschleichen seine Zustimmung zu ihren verruchten Plänen.
Der Stadt, wo die gesetzliche Landesvertretung friedlich tagt, wo alle Behörden in ungestörter Tätigkeit sind, erklärt ein roher Soldat den Kriegs-
und Belagerungszustand ohne dazu auf irgendeine konstitutionell-gesetzliche Weise berechtigt und beauftragt zu sein.
So tritt man Recht und Gesetz.
So tritt man Freiheit und die oft verbürgten Errungenschaften.
So tritt man das feierliche Kaiserwort frech unter die Füße, um einen Vorband zu haben für seine verräterischen Pläne.
Ich finde das total interessant.
Dieser Schriftsteller hat total recht gehabt, als er den Blumen hat versucht zu erklären, das sind hier keine Republikaner.
Der Kaiser, wenn der Kaiser das wüsste, der ist nämlich unter Kontrolle von dieser Kammeria.
Der Kaiser, der Ferdinand, das ist doch eigentlich der Gültige.
Und der wird das alles wieder richten.
Finde ich irgendwie witzig.
Ich finde es auch irgendwie interessant, dass beide Seiten sich ja irgendwie doch auf den Kaiser beziehen und beide, so wie unterschiedlich man auch eine Situation bewerten kann.
Jaja, also genau gegensätzlich.
Jetzt ist ja doch alles ruhig.
Was wollt ihr denn?
Alle Zivilbehörden arbeiten.
Das alles läuft, geht alles seinen gesetzlichen Gang hier in Wien.
Tatsächlich aber haben die Wiener natürlich keine Chance, die paar Tausend, die sich da den Ungarn angeschlossen haben.
Die Ungarn werden auch überrannt von den Kroaten.
Und Robert schreibt wieder an seine Frau vom Stand der Dinge.
Also Robert Blum, meine ich natürlich, denn der ist ja da immer noch unterwegs.
Eigentlich wollten die raus aus der Stadt.
Letztes Mal hat er so stolz verkündet, dass sie da jetzt mitkämpfen und Waffen schon bekommen haben.
Ursprünglich hatten die schon versucht, da rauszukommen.
Aber weil eben der Vintish Clades und die Kroaten schon da um die Stadt herumlagern, sind die einfach nicht mehr rausgekommen.
Und dann mussten sie halt, dass sie irgendwie entweder sich verstecken oder in dem Fall dann selbst zu den Waffen greifen.
Und Robert Blum schreibt jetzt über das Ergebnis an seine Frau, liebe Jenny, die Schlacht ist verloren.
Das boshafte Glück hat uns geeffet.
Nein, das Glück nicht.
Der schmachvollste Verrat, den jemals die Weltgeschichte gesehen hat, war derart gesponnen, dass er im Entscheidungsaugenblick und nur und allein in diesem ausbrach.
Ich habe am Samstag noch einen sehr heißen Tag erlebt.
Eine Streifkugel hat mich sogar unmittelbar am Herzen getroffen, aber nur den Rock verletzt.
Wien kapituliert eben und wahrscheinlich wird die innere Stadt heute Abend oder morgen übergeben.
Dadurch sind einige noch unbesiegte Vorstädte dann ebenfalls bezwungen oder werden es wenigstens leicht.
Ein Teil des Heeres, das heißt des städtischen Heeres, will die Waffen nicht ablegen.
Besonders sind die übergetretenen Soldaten in wahrer Raserei.
Es kann demnach noch sehr schlimme Szenen im Inneren geben.
Sobald der Verkehr hier wieder beginnt, reise ich ab und komme nach Leipzig.
Sobald die Bahn wieder fährt.
Planen er loszugehen, dazu kommt es nicht.
Er wird dann eben verhaftet.
Herr Windisch-Gräz hat ja deutlich gemacht, was zu erwarten ist.
Wenn man seine Befehle nicht beachtet und die Waffen niederlegt und Ruhe und Ordnung wieder einkehren lässt, hat er eben das Standrecht verhängt und sorgt eben auch dafür, dass Robert Blum tatsächlich standrechtlich verurteilt wird für seine Beteiligung an diesem Aufstand.
Und zwar soll er gehängt werden wie ein Elender-Verräter, aber er wird dann begnadigt zu Pulver und Blei.
Und wohl auch, weil man keinen Henker gefunden hat.
Das konnten die Soldaten dann selbst erledigen.
Und so wird er am 9.
November um 6.30 Uhr hingerichtet.
Und natürlich nicht nur er, sondern auch mehrere Beteiligte, insbesondere natürlich der Wiener Kommandierende Messenhauer, der die Wiener Soldaten letztlich geführt hat, die für die Revolutionäre gekämpft haben.
Der wird allerdings erst ein paar Tage später, oder eine Woche später, am 16.
November dann auch hingerichtet.
Ja, und der eine Deputierte aus Frankfurt, der ist ja verschwunden.
Und seit der Ankunft in Wien hat der sich ja da zu seiner Familie voll kalustiert.
Genau.
Einer ist, glaube ich, auch noch rechtzeitig abgehauen.
Und ich glaube, es ist der Abgeordnete Fröbel.
Der wird dann später auch wieder freigelassen.
Also der wurde eigentlich ja auch verurteilt.
Und dann aber lässt man ihn in Ruhe und er wird abgeschoben über die Grenze.
Dann kommt er zurück nach Frankfurt und hält dann noch mal einen langen Bericht im Parlament über die Ereignisse, die hier in Wien stattgefunden haben.
Und man ist natürlich höchst entsetzt, wo man doch gerade erst vor ein paar Wochen beschlossen hat, dass alle Abgeordneten der Paulskirche Immunität genießen.
Und es sei also doch das Mindeste gewesen wäre, von Herrn Windisch-Gretz erstmal mitzuteilen, dass man hier Robert Blum habhaft geworden sei.
Und man kann ja dann auch schon mal mitteilen, was denn das Urteil sein würde.
Aber man müsse doch wenigstens mal fragen, der Paulskirche, ob man das jetzt auch tatsächlich vollstrecken darf.
Also die Immunität hätte natürlich erstmal aufgehoben werden müssen.
Aber ich denke, Herr Windisch-Gretz hat ja schon deutlich gemacht, was von der Paulskirche hält.
Und letzten Endes ist das natürlich ein politisches Statement, einen der bekanntesten Abgeordneten, einfach jetzt mal aus eigener Machtvollkommenheit dem Leben ein Ende zu setzen.
Und das hat Herr Windisch-Gretz nicht selbst oder nicht alleine entschieden, sondern jemand, dessen politische Karriere jetzt gerade so richtig durchstartet, nämlich der gewisse Fürst zu Schwarzenberg, der da noch im Windschatten von Herrn Radetzky in Italien unterwegs war.
Dem wird jetzt die Übernahme der Regierung in Österreich anempfohlen.
Und Herr Schwarzenberg ist der, der sich zum Ziel gesetzt hat, eben ja die Macht des Kaiserhauses wieder aufzurichten und eben über den Gesamtstaat Österreich.
Das ist richtig schön absolutistisch, so wie es früher war.
Das ist eigentlich so sein Traum.
Und der kommt jetzt Anfang November bereits eben nach Wien und nimmt dann, obwohl er noch nicht Ministerpräsident ist, das wird er erst ein paar Tage später, aber ganz sicher hier schon Einfluss auf das Urteil, das dann Robert Blum so hart getroffen hat, damit auch alle mitkriegen, dass er jetzt da ist und jetzt hier ein anderer Wind weht.
Und sein Vertrauter Alexander von Hübner berichtet über diese Fahrt nach Wien bzw.
die Ankunft.
Gegen Mittag fuhr Fürst Felix Schwarzenberg nach Wien.
Graf Mucki Waldstein und ich begleiteten ihn.
Es war kein leichtes Unternehmen.
Zunächst die Schwierigkeiten für den Wagen, die lange Maria Hilferstraße, welche von Barrikaden strotzt, zu passieren.
Die innere Stadt war hermetisch abgeschlossen.
In den Vorstädten Personen in Zivilkleidung, streng untersagt, sich auf der Gasse zu zeigen.
Die Generalsuniform des Fürsten Felix dient uns als Talisman.
Auf den Glacis, außer einigen Soldaten, welche ein Wachfeuer umstehen, keine lebende Seele.
Das Burgtor von Kugeln durchlöchert und von den fünf Eingängen ein einziger Durchgang gestattet.
Wir steigen am Josefsplatz aus.
Vor der Winterreitschule, wo die Sitzungen des Reichstages stattfinden, ergibt sich zwischen dem Portier und dem Fürsten ein komischer Auftritt.
Ersterer und zwei kaiserliche Saalkammerdiener in voller Livrée stehen vor dem Tor.
Der Fürst, was macht ihr denn hier?
Durchlaucht, wir warten auf die Herren Abgeordneten.
Welche Abgeordneten?
Durchlaucht, Abgeordnete des Reichstages.
Reichstag?
Es gibt keinen Reichstag.
Aber euer Durchlauch, da kommen ja die Herren Deputierten.
In der Tat, an ihrer Medaille im Knopfloch erkenntlich, nähern sich, in verschiedene kleine Gruppen geteilt, mehrere Mitglieder des vertagten Parlaments, ziehen sich aber bei dem Anblick eines Generals so gleich zurück.
Der Fürst, sie ins Auge fassen, sagt, es scheint, diese Herren haben vergessen, dass seit dem 22.
Oktober der Reichstag geschlossen ist.
Sie scheinen auch nicht bemerkt zu haben, dass Wien von den Truppen eingenommen und besetzt worden ist.
Dann zum Portier, schließen sie das Tor, die Wachrad abzutreten.
Hierauf ließ er die bezügliche Olmützer Proklamation vom 22.
Oktober an das nunmehr geschlossene Tor nageln.
Zu den Abgeordneten gewandt, fuhr er im artigsten Ton fort.
Diese Herren, deren parlamentarische Ausnahmerechte mit der Vertagung des Hauses außer Kraft getreten sind, werden wohltun, sich die bevorstehende, wenn nicht schon vollzogene Verkündigung des Standrechts in Wien gegenwärtig zu halten.
Die Depodierten verneigten sich tief und verschwanden schweigend in den anliegenden Gassen.
Mal schön, eben die Abgeordneten des Reichstages von Österreich, auch mal daran zu erinnern, dass man immer noch Standrecht hat.
Und der Reichstag jetzt bitte anderenorts zu tagen hat, wenn überhaupt.
So ist es.
Und kurz darauf kommt er tatsächlich vor diesen Reichstag, der da noch in der Provinz ist, dahin verlegt wurde und erklärt in seiner Antrittsrede als Ministerpräsident, dass eben Österreich ein 70-Millionen-Reich sei.
Und es kommt überhaupt nicht in Frage, dass wir jetzt hier eine Personalunion machen, sondern im Gegenteil, eigentlich müsste doch das ganze Österreich mit seinen 70 Millionen Einwohnern komplett zu Deutschland.
Ja, das wäre dann möglich.
Und es ist natürlich klar, dass das Blödsinn ist und auf keinen Fall passieren wird.
Und wie gesagt, sein Traum ist ja eigentlich, dass alles wieder so schön wird wie früher.
Und sein Unterstützer und Mitkämpfer von Herrn Windisch-Gräz, General Jelatic, der hat ein Wort gesprochen, das damals in aller Munde ist.
Vor allem bleiben wir Österreicher.
Wenn es kein Österreich gäbe, wahrlich, jetzt müssten wir es schaffen.
Also jetzt wird der österreichische Patriotismus plötzlich nicht wieder Auftrieb.
Ich glaube, die Herren aus der Paulskirche waren dann nicht mehr gesehen weiter in Wien.
Und Herr zu Schwarzenberg sorgt dann eben auch dafür, dass es vielleicht an der Zeit wäre, dass der gütige Ferdinand sich mal ins Privatleben zurückzieht.
Und ja, man vielleicht auch mit einem neuen Kaiser neu anfängt.
Mit einem jungen.
Mit einem jungen, voll im Saft stehlenden, 18-jährigen Mann, den wir, ja, wenn wir ihn kennen, immer nur von wirklich Altersporträts kennen.
Ja, das ist schon, dass du den Jung kennst.
Nein, was bist du denn?
Wer hätte das gedacht?
Aber eigentlich kennen wir da immer nur den alten Franz Josef.
Und hier aber fängt er gerade erst an.
Und da gibt es eben von diesem Herrn Hübner, dem, ja, Vertrauten des Fürsten Schwarzenberg, auch einen Bericht darüber, wie diese Amtsübergabel erfolgt ist.
Und das möchte ich natürlich uns auch noch hier zum Besten geben.
Genau um acht Uhr öffnete sich die Tür des Thronsales, um den Erzherzogen, den Erzherzoginnen, den Ministern, dem Feldmarschall Windisch-Greiz, dem Banus, das ist der Jelacic, und dem Grafen Grünne Einlass zu geben.
Als Protokollführer hatte ich gleichfalls diesem geschichtlichen Staatsakt beizuwohnen.
Nachdem sich die Tür hinter uns wieder geschlossen, erschienen die Majestäten.
Sodann Erzherzog Franz Karl mit Gemahlin, Erzherzogin Sophie und seinem Sohn Erzherzog Franz Josef.
Ihre Majestäten ließen sich auf zwei Lehnstühlen vor dem Thron nieder.
Eine feierliche Stille herrschte in dem Saal.
Kaiser Ferdinand las mit sichtlicher Bewegung eine Erklärung, in welche er mit wenigen Worten sagte, dass ihn wichtige Gründe bestimmten, nachdem sein geliebter Bruder auf die Nachfolge verzichtet habe, die kaiserliche Krone zugunsten seines Neffen niederzulegen.
Fürst Felix Schwarzenberg, sonst immer so kalt und gleichmütig, aber heute blässer als gewöhnlich, schien tief ergriffen, als er die Akte der Großjährigkeit des Herr Erzherzogs, die Entsagungsakte von dessen Vater, endlich die Erklärung des Kaisers betreffend die Niederlegung der Krone mit lauter, aber zitternder Stimme vorlas.
Nachdem seine Majestät und Erzherzog Franz Karl diese Dokumente unterschrieben hatten, näherte sich der junge Kaiser, ließ sich vor seinem Onkel auf ein Knie und empfing dessen Segen.
Gott segne dich, sagte Ferdinand I sei brav, es ist gern geschehen.
Oh, ich hätte dich das doch sagen müssen.
Ich kenne ihn aber auch anders als Zitat.
Ach.
Da war noch immer irgendwie so wie war das, sei brav, dank Gott, es ist gern geschehen.
Ja gut, das ist ja nur die Reihenfolge.
Nein, Gott segne dich.
Ja, Gott segne dich, aber es war irgendwie noch, danke Gott.
Ja gut, aber der Staatssekretär war dabei.
Also, dem wirst du ja wohl glauben.
Aber das Zitat, da war das anderswo falsch.
Das ist sehr schade, weil ich es anders schön fand.
Magst du doch dieses Dank-Gott-Beweis.
Ja gut, vielleicht hat er das dann noch gemurmelt zusätzlich.
Gott segne dich, sei brav.
Die Kaiserin drückte den jungen Monarchen an ihr Herz und hielt ihn lange mit ihren Armen umfangen.
Kein Auge blieb trocken.
Die Erzherzoginnen weinten laut.
Nur die Kaiserin schien freudestrahlend.
Nachdem der junge Kaiser auch den Segen seiner Eltern erbeten und erhalten hatte, entfernte er sich.
Die Majestäten zogen sich gleichfalls zurück.
Und jetzt ist der Ferdinand weg.
Und hat das Geld mitgenommen.
Dass die jetzt das Geld haben, dass sie in Altersruhe sitzen und dass sie von diesem ganzen Scheiß nichts mehr zu tun haben.
Ich glaube, der Ferdinand war jetzt richtig glücklich.
Er muss nie wieder nach Wien.
Er muss nie wieder irgendwelche Schützen mir anhören und Barrikaden und irgendwelche hören, dass meine Minister an der Laterne aufgehangen werden.
Ich kann jetzt endlich mich da mal in Gut widmen, Bücher lesen.
In den fünf Sprachen, die ich beherrsche.
Und ansonsten einfach mal den Tag genießen.
Und ein bisschen Geld ausgeben.
Dann muss der Franz Josef halt öfter mal betteln, wenn er Geld braucht.
Ja, es gibt noch einen anderen Anwesenden, Graf Fidstum.
Der beschreibt dieses Eigens auch nochmal und blickt nochmal auch so ein bisschen voraus schon.
Schwarzenberg schreitet rüstig vorwärts.
Gestein hat er Österreich mit einem Kaiser beschenkt.
Franz Josef der Erste hat den Thron seiner Väter bestiegen.
Ein Cäsar von 18 Jahren, ein Kühnerwurf, ein Wabank.
Alles gewonnen oder alles verloren.
Ich glaube das Erste.
Ich hoffe es.
Seit 10 Tagen Ministerpräsident hat Fürst Felix seine Zeit nicht verloren.
4 Tage nach Übernahme des Amtes hat er bereits die wiederharrigsten Mitglieder des Reichstages durch sein Programm auf den Mund geschlagen.
Die äußerste Linke selbst hat dies eingesehen.
Es wird nun bald klar werden, welche Stellung die kaiserliche Regierung Ungarn und Deutschland gegenüber zu nehmen gedenkt.
Durch keinen Eid gebunden wird sich Franz Josef I sein Königreich Ungarn, das Erbe seiner Väter erobern müssen.
Während er als Kaiser von Österreich den wahnwitzigen Beschlüssen des Frankfurter Parlaments gegenüber, seine von Gott und Rechts wegen gebührende Stellung nicht durch leere Worte, sondern durch die Tat zum wahren Wissen wird.
Eine seiner ersten Handlungen seiner Regierung wird wahrscheinlich die Abberufung der österreichischen Deputierten sein, welche noch im Deutschen Reichstag sitzen.
Franz Josef wird sich zunächst auf seine Armee stützen, deren Abgott er ist.
Der junge Kaiser spricht alle Sprachen seiner Monarchie mit gleicher Geläufigkeit und ist daher der lebendige Ausdruck der im Regierungsprogramm betonten Gleichberechtigung aller Nationalitäten.
Alle rühmen den Zauber seiner ritterlichen Persönlichkeit, den erhabenen Ernst und die männliche Festigkeit seines Charakters und seine willensstarke Entschlossenheit.
So, jetzt kommt die glorreiche Zeit in Österreich.
Dabei wissen wir ja nicht mal, dass die Sisi demnächst auch noch kommt.
Dabei wissen sie nicht, dass sie aus Ende zugehen.
Ja, dann ein paar Jahre dürfen sie sich in Sicherheit wiegen, bevor die Italiener wieder ausmüpfen.
Ja, und eigentlich wollte ich jetzt mit dir noch nach Berlin, aber ich glaube, du bist erschöpft.
Denn am selben Tag, als Robert Blum erschossen wird, wird auch in Berlin der Belagungszustand verhängt.
Und jemand betritt die Stadt, dem wir in unserer letzten Folge kennengelernt haben.
Erinnerst du dich an General Wrangel?
Der für jedes beschossene Haus ein ganzes dänisches Dorf ausradieren wollte.
Und auch darauf bestand, dass doch sein Name schon dafür birgt, wie das Ganze ausgehen wird.
Aber gut, das machen wir dann beim nächsten Mal.
Ich danke dir sehr, Solveig, dass du auf der Galerie mal wieder Platz genommen hast.
Ich darf ja nicht viel tun.
Du darfst schon Beifall klatschen und Bravo rufen.
Oder eben auch deinen Missmut ausdrücken.
Man ruft allerdings dann nichts rein, sondern zischt einfach laut.
Zumindest ist das dann die Art und Weise, wie das im Protokoll immer festgehalten wird.
Das Zischen von der Linken.
Muss man uns jetzt irgendwie vorstellen, wie das heißt.
Also, wie du rufen tut dann keiner.
Höchstens Oho.
Das ist schon ein bisschen Ausdruck des Unmuts.
Immerhin, die Heizung wird gebaut und wir dürfen uns demnächst in der wohligen Wärme der Heißwasserheizung wieder um die Grundrechte bemühen und dann endgültig entscheiden, wie das hier mit Deutschland und Österreich weitergeht.
Dann gerät auch zunehmend wieder Berlin in den Fokus.
Insofern können wir das beim nächsten Mal uns genauer nochmal anschauen, wie Herr Wrangel mit den Berlinern verfährt.
Ja, wie ist dein Gemüt angesichts der Zukunft Österreichs?
Ich weiß ja, ich kenne ja die glorreiche Zeit, die sie jetzt anbricht, Franz Josef.
Du hast doch gewisse Sympathien, gib es doch zu.
Ich mag den Franz Josef.
Das ist von der Geschichte der Habsburger.
Es fängt jetzt die beste Zeit an, aus meiner Perspektive.
Das heißt, du unterstützt ihn auch in seinen politischen Überzeugungen?
Ich bin mir nicht so sicher, ob er wirklich politische Überzeugungen hatte oder einfach nur abgearbeitet hat, was man ihm so hingelegt hat.
Du meinst also auch, wenn der Kaiser das wüsste, er ist einfach nur in den Händen einer reaktionären Kammeria gefangen.
Ich glaube, der Kaiser ist einfach nicht, ich weiß es nicht.
Der macht zu Dienst nach Vorschrift.
Der ist eigentlich der oberste Vollzugsbeamte des Staates.
Der ist nicht sonderlich politisch und nicht revolutionär.
Der macht einfach das, was man ihm hinneckt.
Was die Erzherzungen so viel sagt, was er zu tun hat.
Der hat ja auch keine so große Erfahrung.
Der wird sich später vielleicht eine Meinung bilden.
Der ist jetzt erst mal überfordert, damit die Krone gerade zu halten.
Die ist schwer.
Da muss er gleich mehrere davon aufsetzen.
Ja, also am Ende, so viel sei gesagt, haben wir, um es mit den Worten der Abgeordneten auszudrücken, Österreich ausgeschieden.
Klingt komisch, aber ist hier das populärste Wort im Protokoll.
So ist es.
Irgendwann werden dann auch tatsächlich die österreichischen Abgeordneten das Parlament verlassen, bei Kaiser Franz Josef und Fürst Schwarzenberg, dass wir den besten Weg finden.
Nächstes Mal dann der Fokus auf Berlin und auf die Debatten über die zentralen Grundrechte, deren Verabschiedung dann ansteht.
Ich danke dir vielmals, Solveig.
Bis bald.
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